Nach Aus der Praxisgebühr

Siemens BKK warnt vor Verzerrungen

Nach der Abschaffung der Praxisgebühr warnen nun Kassen davor, dass die Ausgleichszahlungen aus dem Gesundheitsfonds die fehlenden Finanzmittel nicht aufwiegen werden.

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KÖLN. Die Praxisgebühr könnte auch nach ihrer Abschaffung für Ärger sorgen. Die Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) warnt vor Verzerrungen durch den geplanten Ausgleich über den Gesundheitsfonds.

Um zu verhindern, dass einzelne Krankenkassen durch den Wegfall der Einnahmen aus der Praxisgebühr in finanzielle Schwierigkeiten geraten, hat die Bundesregierung eine Ausgleichzahlung über den Gesundheitsfonds angekündigt. Die Mittel sollen dort nach den gewohnten Mechanismen verteilt werden.

Genau da liegt das Problem, sagt SBK-Sprecher Franz Billinger. "Es stimmt nicht, dass die Krankenkassen auf diesem Weg die bisherigen Zahlungen weiter erhalten", sagt er.

Der Ausgleich stimme nur über die Summe aller Kassen, aber nicht für die einzelnen Kassen.

Früher ein Euro, heute 90 Cent

Krankenkassen, die wie die SBK eine unterdurchschnittliche Morbidität bei ihren Versicherten haben, erhalten im Verhältnis zu anderen weniger Geld aus dem Fonds - und künftig auch aus dem Ausgleich für die Praxisgebühr.

"Für einen Euro, die wir bislang aus der Praxisgebühr erhalten haben, bekommen wir nach der Systematik 90 Cent", erläutert Billinger.

Nach Schätzungen der SBK profitieren vor allem die AOKen von der beabsichtigten Regelung, während die Betriebskrankenkassen und die Ersatzkassen schlechtergestellt werden.

Die sich abzeichnende Problematik ist für Billinger ein Beleg für eine generelle Kritik: "Der Gesundheitsfonds und der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich werden immer komplizierter." Von Transparenz könne schon lang keine Rede mehr sein.

Billinger verweist mit Blick auf die Praxisgebühr auf ein weiteres Problem: Eine Reihe von Versicherten hat für 2013 bereits im Voraus das volle Volumen an Zuzahlungen geleistet, um einen Härtefallausweis zu bekommen.

Durch den Wegfall der Praxisgebühr lohnt sich für manche die Vorabzahlung nicht mehr. Ihnen erstattet die SBK das Geld. (iss)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kaum gerechte Lösungen

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