Kommentar
Signale deuten auf Kooperation
Viel Porzellan ist zuletzt zwischen den Allgemeinärzten und den Kinder- und Jugendärzten zerschlagen worden. Berufspolitisch war deshalb der Herbstkongress des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Bad Orb von besonderem Interesse. Doch welche Botschaften gehen nun von Bad Orb aus?
Nicht abrücken werden die Pädiater definitiv auch künftig von ihrem Anspruch, wonach besondere pädiatrische Leistungen nur mit einer - auch von Allgemeinärzten nachzuweisenden - besonderen Qualifikation erbracht werden dürfen. Zwei andere Signale dürften aber vom Hausärzteverband erfreut aufgenommen werden. So spricht der BVKJ jetzt auch ganz offen von einer Aufgabenteilung bei der ärztlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen -mit dem Pädiater als Regelversorger.
Und: Die Pädiater rücken ab sofort von ihrem Alleinvertretungsanspruch ab, die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 ausschließlich für sich zu reklamieren. Man darf daher sehr gespannt sein, wie die Führungsriege der Allgemeinärzte dies nächste Woche bei der practica 08 - ebenfalls in Bad Orb - aufnehmen wird und welche Signale von den Allgemeinärzten selbst in Richtung Kinder- und Jugendärzte ausgehen werden.
Lesen Sie dazu auch: Pädiater-Praxiskosten höher als angenommen