Spaniens Abtreibungsrecht verschärft

Minderjährige sollen Eltern wieder über einen Schwangerschaftsabbruch informieren müssen.

Veröffentlicht:
Ungewollt schwanger? In Spanien sollen Minderjährige vor einem Abbruch künftig wieder ihre Eltern informieren müssen.

Ungewollt schwanger? In Spanien sollen Minderjährige vor einem Abbruch künftig wieder ihre Eltern informieren müssen.

© alexander raths / shutterstock.com

MADRID (mame). Spaniens neue konservative Regierung wird das erst seit Juli 2010 liberalisierte Abtreibungsgesetz teilweise wieder außer Kraft setzen.

Die in Spanien zuvor geltende restriktive Indikationsregelung wurde von der sozialistischen Vorgänger regierung durch eine Fristenlösung ersetzt, welche Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche ohne Angabe von Gründen erlaubt.

Wie Justizminister Alberto Ruiz-Gallardon ankündigte, wolle die neue Regierung vor allem die Regelung rückgängig machen, nach der es in Spanien minderjährigen Mädchen ab 16 Jahren erlaubt ist, ohne Einverständnis ihrer Eltern die Schwangerschaft abbrechen zu lassen.

Abtreibung ohne Einverständnis bei 13 Prozent

Unterdessen gab die Vereinigung spanischer Abtreibungskliniken ACAI bekannt, dass rund 13 Prozent aller minderjährigen Mädchen zwischen 16 und 17 Jahren, die seit der Liberalisierung der Abtreibungsgesetze einen Abbruch haben vornehmen lassen, dies ohne das Einverständnis ihrer Eltern taten.

"Bei der Mehrheit handelte es sich um Mädchen aus ultrakatholischen Familien oder einem komplizierten familiären Umfeld mit Drogenproblemen", sagte ACAI-Präsident Santiago Barambio.

Nach der aktuellen Regelung müssen die Minderjährigen nicht einmal ihre Eltern über den Schwangerschaftsabbruch informieren, falls sie Gefahr laufen, Opfer familiärer Gewalt oder eines Familienausschlusses zu werden. Dennoch hätten sich 87 Prozent der insgesamt 1186 betroffenen Minderjährigen dazu entschlossen, ihre Eltern zu unterrichten.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“