Studienzugang und PJ sollen sich in Sachsen ändern
Landesärztekammer fordert Modifikationen bei Studienplatzvergabe und Approbationsordnung.
Veröffentlicht:
Medizinischer Nachwuchs: In Lehrkrankenhäusern überfordert?
© photos.com
DRESDEN. Medizinstudenten in Sachsen im Praktischen Jahr (PJ) sollen künftig nicht nur in den Lehrkrankenhäusern eingesetzt werden. Das hat die Sächsische Landesärztekammer nach einem Beschluss ihrer Delegierten in Dresden gefordert. Damit soll eine bessere Versorgung auch in der Peripherie gewährleistet und die Ausbildung attraktiver werden. So wird die Bundes- wie die Landesregierung aufgefordert, die Approbationsordnung "zugunsten der Erhöhung der Attraktivität und Basisnähe des Praktischen Jahres" zu ändern. Weiter wird angestrebt, "dass der Einsatz der Studenten im Praktischen Jahr in allen qualifizierten Krankenhäusern auch ohne den Status Lehrkrankenhaus anerkannt wird". Hintergrund der Forderungen ist die Auffassung, dass Studenten in Häusern mit Maximalversorgung oft überfordert würden. "Die daraus resultierende Demotivierung und Demoralisierung" sei ein Grund für die Abwanderung in "nicht medizinische Tätigkeiten oder ins Ausland". Krankenhäuser der Regelversorgung wiesen "ein breites Spektrum diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten auf", heißt es in einer Erklärung.
Auch wird vom Gesetzgeber verlangt, die Zugangskriterien für die Studienplatzvergabe an den Medizinischen Fakultäten zu ändern. Bereits vor Studienbeginn geleistete Praktika oder eine abgeschlossene medizinische Berufsausbildung sollen demnach in allen Medizin-Fakultäten Deutschlands "in viel höherem Maße bei der Auswahl der Medizinstudenten berücksichtigt" werden. Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Professor Jan Schulze, erklärte die Forderung mit der höheren Wahrscheinlichkeit, dass Medizinstudenten fertig studieren, wenn sie "realistische Vorstellungen über das zukünftige Berufsbild haben".