Niedersachsen

Stundenlohn für zusätzliche Pflegezeit

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HANNOVER. Wer in Niedersachsen ambulant gepflegt wird, kann neben den normalen pauschalen Leistungskomplexen (zum Beispiel Waschen und Ankleiden) bei den Pflegediensten ab dem 1. September auch zusätzliche Zeit für Pflege oder andere Leistungen buchen.

Jetzt haben die Vertreter der niedersächsischen Pflegekassen, die kommunalen Spitzenverbände und die ambulanten Pflegedienste sich auf den Stundenlohn geeinigt, den die Pflegebedürftigen zahlen müssen, wenn sie zusätzlich Zeit für Pflegeleistungen kaufen wollen oder für sogenannte "Betreuungsleistungen" wie Gespräche oder Spaziergänge.

"Damit ist Niedersachsen das zweite Bundesland nach Bremen, in dem die Versicherten diese vom Gesetzgeber geforderte Wahlmöglichkeit haben", teilten die Initiatoren mit.

Versicherte können Zusatz-Zeit kaufen

Jetzt können die Versicherten je nach Punktwert, den die einzelnen Pflegedienste mit den Kostenträgern vereinbart haben, zu unterschiedlichen Tarifen Zusatz-Zeit kaufen.

So kosten Pflegeleistungen je nach Pflegedienst pro Stunde 33,57 bis 39,46 Euro. Betreuungsleistungen sind günstiger, weil sie auch von ungelernten Kräften erbracht werden können.

Diese Leistungen kosten pro Stunde zwischen 22,38 Euro und 26,30 Euro, sagt Hanno Kummer, Sprecher des vdek Niedersachsen.

Hintergrund der Regelung ist das Pflege-Neuausrichtungsgesetz und der Umstand, dass die nötige Pflege im Rahmen der Pauschalen oft zu schnell erbracht wurde.

Kummer: "Die leistungsbezogene Variante bietet Pflegebedürftigen und Angehörigen die Gewähr, dass eine bestimmte Leistung für den festgelegten Preis auch tatsächlich vollständig erbracht wird."

"Nach intensiven Verhandlungen haben wir einen Kompromiss gefunden, der streitige Schiedsentscheidungen vermeidet und Pflegebedürftigen sowie Pflegediensten ermöglicht, auf Basis neuer Angebote Leistungen auszuwählen", so die Vertreter aller Beteiligten. (cben)

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