KV Niedersachsen

Terminservicestellen drohen Kapazitätsreserven zu blockieren

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HANNOVER. Die KV Niedersachsen (KVN) hat erneut die von der Bundesregierung geplanten Terminvergabestellen bei den Länder-KVen kritisiert und zumindest eine Vermittlung nach Dringlichkeit gefordert.

Eine wahllose Abarbeitung von Terminvermittlungswünschen - etwa in der Reihenfolge ihres Einganges - würde genau die Kapazitätsreserven verstopfen, die derzeit bei dringenden Behandlungsanlässen immer noch herangezogen werden könnten, so die KVN.

"Wenn sie nicht ersatzlos aus dem Gesetzentwurf gestrichen wird, muss die Regelung zumindest die Dringlichkeit zum Maßstab haben und nicht jeden beliebigen Termin", forderte der KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch.

"Sonst tragen die Servicestellen am Ende noch ungewollt zum Kollaps des Systems bei." Der KVN-Chef wies erneut darauf hin, dass allein in diesem Quartal bei begrenzten Mitteln mehr als 880.000 unbezahlte Überstunden von den niedersächsischen Vertragsärzten geleistet worden seien.

Die Praxen arbeiteten am Rande ihrer Kapazitäten. Nur eine Kategorisierung der Behandlungsanlässe in mehr oder weniger dringliche Fälle könne eine Fehlleitung der Patienten verhindern.

Die Kabinettsfassung des Versorgungsstärkungsgesetzes, die am Mittwoch verabschiedet wird, sieht nicht mehr eine Differenzierung nach medizinischer Dringlichkeit vor, sondern verlangt von KBV und GKV-Spitzenverband, "Bagatellfälle" von der Pflicht zur zeitnahen Terminvermittlung auszunehmen. (cben)

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