Pflegebedürftig

Training für Angehörige im Norden

Das von der AOK Nordwest initiierte Modellprojekt Familiale Pflege wird auf den Norden ausgeweitet.

Veröffentlicht:
Gespräch mit den Angehörigen: Auch in Schleswig-Holstein soll für die Pflege trainiert werden.

Gespräch mit den Angehörigen: Auch in Schleswig-Holstein soll für die Pflege trainiert werden.

© Mathias Ernert

KIEL (di). Das Modellprojekt "Familiale Pflege" soll auf Schleswig-Holstein ausgedehnt werden.

Ziel ist es, Angehörige von Klinikpatienten für die Pflege nach der Entlassung zu schulen. Initiatoren des Projektes sind die Universität Bielefeld und die AOK Nordwest.

Sie sehen großen Bedarf, weil Patienten von heute auf morgen pflegebedürftig werden können und die Klinikaufenthalte immer kürzer werden.

"Ein Krankenhausaufenthalt dauert heute nur noch ein paar Tage, da ist schnelle Hilfe erforderlich", sagte Professor Katharina Gröning von der Universität Bielefeld. Deshalb bieten Pflegetrainer den Angehörigen im Krankenhaus einzelfallbezogene Pflegetrainings an.

Dabei lernen die Teilnehmer Pflegetechniken kennen - es geht um die richtige Lagerung und Bewegung, um Körperhygiene oder praktische Hilfestellungen beim An- und Ausziehen, beim Essen und Trinken.

25 Kliniken sollen mitmachen

Auch der Einsatz von Hilfsmitteln steht auf dem Übungsplan. Den Familien wird in Gesprächen vermittelt, wie sie ein pflegerisches Netz knüpfen, damit die Verantwortung nicht auf den Schultern eines Angehörigen allein abgeladen wird.

Mit einer ersten Informationsveranstaltung wurden in Kiel die ersten 20 der 50 infrage kommenden Krankenhäuser in Schleswig-Holstein über das Modellprojekt informiert, um sie für eine Teilnahme zu motivieren. Im nächsten Jahr sollen bis zu 25 Verträge mit Kliniken in Schleswig-Holstein geschlossen werden.

Die Kosten des Modellprojekts trägt die AOK allein. Dazu gehören die spezielle Schulung des Krankenhauspersonals sowie alle Beratungsangebote und Pflegetrainings der Patienten und deren Angehörigen.

AOK-Chef Martin Litsch verspricht sich von dem Projekt eine höhere Lebensqualität für Patienten und Angehörige sowie einen Rückgang der stationären Wiederaufnahmen.

Auch Fremdversicherte können teilnehmen, wenn sie Mitglied der gesetzlichen Pflegeversicherung sind. Das Modellprojekt wurde 2004 an der Uni Bielefeld unter Grönings Leitung initiiert und seither weiterentwickelt.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Interview

„Versorgungsqualität ist mehr als pflegerisches Handeln“

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

WIDO-Analyse

Qualitätsatlas Pflege: Viel Luft nach oben

Kooperation | In Kooperation mit: AOK -Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Schwangerschaftsabbruch: Zeichen der ärztlichen Solidarität

Lesetipps
Abbildung einer umgefallenen Engels-Statur.

© Quy / stock.adobe.com

Wichtiger Laborwert

HDL-Cholesterin – wie „gut“ ist es wirklich?

Eine Assoziation zwischen Reflux und der Entstehung eines Adenokarzinoms des Magens und des ösophagogastralen Übergangs gilt als wahrscheinlich. Eine Magenspiegelung sollte sich bei Reflux anschließen. (Symbolbild)

© onephoto / stock.adobe.com

Praxisnahe Empfehlungen

Magenkarzinom-Leitlinie aktualisiert: Stärkerer Blick auf Risikofaktoren

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung