Trinkwasser - Rüffel für Gesundheitsämter

ERFURT (nös). Ein erhobener Zeigefinger für die Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst: Auf ihrem 62. wissenschaftlichen Jahreskongress in Erfurt mussten die Gesundheitsämter Kritik beim Thema Trinkwasserhygiene einstecken.

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Professor Martin Exner von der Uni Bonn, seines Zeichens Chef der Trinkwasserkommission am Umweltbundesamt und Deutschlands "Hygienepapst", mahnte: "Trinkwasser bleibt die zentrale Aufgabe für den öffentlichen Gesundheitsdienst".

Allerdings habe er die Sorge, dass dieses Thema in einzelnen Kommunen zu sehr vernachlässigt wird. "Es gibt Gesundheitsämter, die Brunnen nicht mehr überwachen", sagte Exner auf dem vom BVÖGD und BZÖG veranstalteten Kongress. Er verwies auf die Pflicht nach Paragraf 37 im Infektionsschutzgesetz, der die Überwachung regelt: "Dem können Sie sich nicht entziehen", ermahnte er die Zuhörer.

Gesundheitsämter stöhnen unter Arbeitslast, Ärztemangel und Finanznot

Die Gesundheitsämter stöhnen hingegen unter wachsender Arbeitslast, einem drohenden Ärztemangel und latenter Finanznot. Abhilfe könnte womöglich eine geplante Labormeldepflicht schaffen.

Etliche Gesundheitsämter beklagen, die sie Meldungen von positiven Erregernachweisen aus Trinkwasser gar nicht erst erhalten. Die Labore beriefen sich darauf, dass es keine Meldepflicht gibt.

Der BVÖGD und die Trinkwasserkommission wollen das künftig ändern.

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