Kommentar

Unions-Dramolett bei der Pflegereform

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Bei keinem Sozialversicherungszweig ist der Reformbedarf so offensichtlich wie bei der sozialen Pflegeversicherung. Binnen nur 20 Jahren wird die Zahl der Pflegebedürftigen vermutlich um eine Million auf 3,4 Millionen steigen.

Alle Parteien haben sich mit ihren Reformplänen positioniert. Nur in der Union herrscht Kakofonie.

Der CDU-Wirtschaftsrat will das Leistungsniveau der Pflegekassen abschmelzen zugunsten einer individuellen kapitalgedeckten Vorsorge. CSU-Chef Horst Seehofer dagegen würde am liebsten den Status quo zementieren, kurzfristig Behinderte aus den Pflegekassen expedieren und die Steuerzahler zur Kasse bitten.

In dieser Gemengelage geht ein Häuflein jüngerer Unionsabgeordneter unter, die für den Aufbau einer Demografiereserve werben.

Damit könnte sich das Dramolett wiederholen, dass die Union vor fünf Jahren in Sachen Gesundheitsprämie aufgeführt hat. Einer der Protagonisten damals: Horst Seehofer.

Die schrägen Kompromisse, die zur Konstruktion der Zusatzbeiträge in der GKV geführt haben, kann dieses Land bei der Pflege nicht gebrauchen. Kapituliert die Union angesichts interner Querelen vor Reformen, dann versagt sie in einem für die soziale Sicherung zentralen Handlungsfeld.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung