Kinderkrankengeld

Väter bleiben im Osten öfter zu Hause

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BERLIN / POTSDAM. In keinem anderen Bundesland kümmern sich so oft die Väter um kranke Kinder wie in Brandenburg. Das teilte die Barmer Landesgeschäftsstelle für Berlin und Brandenburg auf Basis der Kinderkrankengeld-Statistik der Kasse mit.

Nach ihren Angaben stellten Väter in Brandenburg im vergangenen Jahr rund 8656 mal einen Antrag auf Kinderkrankengeld. Selbst im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen verzeichnete die Kasse nur 7107 Anträge auf Kinderkrankengeld von Vätern.

Laut Barmer bleiben Väter in den neuen Bundesländern deutlich häufiger bei ihrem kranken Nachwuchs als in den alten Ländern. Nach Nordrhein-Westfalen folgen Sachsen mit 5716 Kinderkrankengeldanträgen von Vätern, Mecklenburg-Vorpommern (5111 Anträge) und Sachsen-Anhalt (4763).

"Die Tatsache, dass immer mehr Väter sich um die kranken Kinder kümmern, zeigt, dass sich langsam ein neues Rollenverständnis in den Familien durchsetzt", so Gabriela Leyh, Geschäftsführerin der Barmer in Berlin und Brandenburg. Kinderkrankengeld sei dabei ein wichtiger Beitrag für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Dennoch sind es nach wie vor in mindestens drei von vier Fällen die Mütter, die zu Hause bleiben, wenn ein Kind krank wird. In Brandenburg standen den Anträgen der Väter 2017 den Angaben zufolge 26.440 Anträge von Müttern gegenüber. Bundesweit lag das Verhältnis bei 206.835 Anträgen von Müttern zu 59.937 Anträgen von Vätern.

Väter hüteten ihre kranken Kinder demnach in 22,5 Prozent aller Kinderkrankenfälle bundesweit. Überdurchschnittlich oft taten sie das in den östlichen Bundesländern, den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, sowie in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Unter dem Durchschnitt lagen Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und als Schlusslicht Rheinland-Pfalz. (ami)

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