Verbände fordern Wende in der Gesundheitspolitik

BERLIN (ami). Scharfe Kritik am Status quo des deutschen Gesundheitssystems übt die Allianz Deutscher Ärzteverbände.

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"Das aktuelle Gesundheitssystem ist für die Betroffenen nicht mehr durchschaubar, bietet für die Akteure keine Zukunftsperspektive und ist für die politischen Verantwortlichen letztlich auch nicht mehr steuerbar." So beschreibt die Allianz der Verbände in ihrer Wahlinitiative das Gesundheitswesen kurz vor der Bundestagswahl. Die sechs Verbände fordern eine Wende in der Gesundheitspolitik, "weg vom Zentralismus" hin zu "mehr Gestaltungsfreiheit für die regionale Versorgung".

"Veränderungen sind dringend nötig", sagte der Sprecher der Allianz Dr. Klaus Bittmann gestern in Berlin. Er warf der Politik zudem fehlenden Mut zur Ehrlichkeit vor. Sie verspreche den Bürgern ein "Rundum-Sorglos-Paket" in der Gesundheitsversorgung. Dabei seien stille Rationierung und Zweiklassenmedizin längst an der Tagesordnung.

In einer Umfrage der Allianz beschrieben fast zwei Drittel der Ärzte aus Praxen und Kliniken Zweiklassenmedizin als gelebte Realität. Über die Hälfte sagen, dass viele Patienten auf Arzttermine warten müssen. "Wartezeiten sind ein typisches Zeichen stiller Rationierung", so Bittmann.

Lesen Sie dazu auch: Ärzte-Allianz warnt vor weiterer Rationierung

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kommentar: Deutschland, uneinig Ärzteland

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