Kommentar – Organspende

Verpuffte Euros

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:

In der Bundesrepublik herrscht Organmangel. Fast 10.000 Menschen stehen auf den Wartelisten, Hunderte sterben jedes Jahr, weil für sie kein passendes Organ gefunden wird. Dieser Befund ist Konsens. Nur dessen Lösung nicht.

Zwei Alternativen will der Bundestag Ende Juni beraten: die Widerspruchsregelung, wie sie Minister Spahn will, oder eine Entscheidungsregelung, wie sie einer anderen Abgeordnetengruppe vorschwebt. Im Herbst soll die Entscheidung fallen.

Die Entscheidungsregelung würde am bisherigen System wenig ändern, außer dass die Bürger künftig beim Ausstellen eines neuen Personalausweises und beim Hausarzt auf die Organspende angesprochen werden sollen. Und dass es ein Register für die Entscheidung geben soll.

Das alles kostet viel Geld. Geld, das vermutlich in den Kliniken besser investiert wäre. Denn schon heute stimmen viel mehr Menschen einer Organentnahme am Lebensende zu, als am Ende realisiert werden kann. Arbeitsverdichtung und Alltagsdruck auf den Stationen führen dazu, dass „die Organspende einfach nicht auf dem Schirm ist“, wie DSO-Chef Dr. Axel Rahmel es nennt. Das zu lösen, heißt professionelle Strukturen zu finanzieren. Vorbilder wie Österreich oder Spanien zeigen, wie es geht. Seite 4

Lesen Sie dazu auch: Organspende: Neue Zustimmungsregelung könnte teuer werden

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie