Berlin/Brandenburg

Veruntreute Summe beim Krebsregister höher als angenommen

Rund 310 .000 Euro sind mutmaßlich beim Klinischen Krebsregister veruntreut worden. Gesundheitsministerin Nonnemacher berichtete im Gesundheitsausschuss des Landtags Details der Affäre.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:

Potsdam. Beim Klinischen Krebsregister für Brandenburg und Berlin ist offenbar mehr Geld veruntreut worden, als bisher bekannt. Wie Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags mitteilte, belaufe sich die veruntreute Summe mittlerweile auf fast 310 .000 Euro.

Im Januar, als die Vorwürfe gegen eine Mitarbeiterin erstmals bekannt wurden, war noch von 260 .000 Euro die Rede. Die Gelder sollen aus Geldflüssen im Zusammenhang mit der Übernahme einer Vorläufereinrichtung des in Cottbus ansässigen Registers stammen.

Die beschuldigte Person habe das auch beim Krebsregister geltende Vier-Augen-Prinzip „durch erhebliche kriminelle Energie umgangen“, sagte Nonnemacher im Ausschuss.

Mittlerweile sei ein Strafverfahren gegen die Beschuldigte, die nicht mehr für das Krebsregister tätig ist, eingeleitet worden. Zudem sei in einem Eilverfahren ein „dinglicher Arrest“ gegen das Vermögen der Beschuldigten angeordnet worden. So seien drei Bankkonten, ein Kreditkartenkonto sowie die Gehaltsansprüche der betreffenden Person gepfändet worden. Zudem sei eine Hypothek im Grundbuch ihres Wohngrundstücks eingetragen worden.

Eine Rechtsanwaltskanzlei wurde beauftragt, eine Klage in der Hauptsache vorzubereiten. Wie Nonnemacher im Ausschuss betonte, habe es zu keinem Zeitpunkt eine Liquiditätseinschränkung beim Krebsregister gegeben. „Die Zahlungen an meldende Ärzte und die Sicherheit der Daten von Tumorpatienten sind nicht berührt gewesen.“ (lass)

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