Kommentar zur IW-Studie

Vom Wert der Zahlen

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Manchmal ist es ein Kreuz mit wissenschaftlicher Expertise: Sie beantwortet Fragen, die gar nicht im Zentrum des Interesses stehen.

Ähnlich verhält es sich mit der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zum Arbeitsmarkt für Ärzte. Ohne Zweifel ist es eine gute Nachricht, dass in den kommenden 15 Jahren offensichtlich kein flächendeckender Ärztemangel zu erwarten ist.

Dabei betonen die Autoren, was in der öffentlichen Diskussion oft hinten runter fällt: Deutschland profitiert von der Immigration durch ausländische Ärzte. Die Forscher beziffern den dadurch erzielten volkswirtschaftlichen Vorteil auf rund fünf Milliarden Euro.

Das, was die verantwortlichen Akteure im Gesundheitswesen umtreibt, schrumpft in der Studie zur Nebensache: Zwar stehen nominell künftig genug Ärzte bereit, um die zahlenmäßig starke Gruppe älterer Ärzte, die in den Ruhestand gehen, zu ersetzen.

Die entscheidende Verteilungsfrage - vulgo: die Sicherstellung - ist damit noch nicht beantwortet. Der Hausarzt, der 60 Stunden in der eigenen Praxis verbringt, wird zur raren Spezies. Die Wünsche des ärztlichen Nachwuchses mit den Versorgungsnotwendigkeiten auf einen Nenner zu bringen - das ist die Herausforderung, die zu bewältigen viele Studien wert wäre.

Lesen Sie dazu auch: IW-Studie: Forscher finden keinen Ärztemangel

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