Werksärzte fordern

Vorsorge-Check im Betrieb

Verband fordert mehr Gesundheitsangebote in Unternehmen besonders für ältere Mitarbeiter.

Veröffentlicht:

BREMEN. Der Bedarf ist groß, das Angebot hinkt hinterher. Nach einer Studie des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. (VDBW) fördern nur 40 Prozent der Betriebe Kurse zur psychischen Gesundheit der älteren Mitarbeiter, zu ihrer Rückengesundheit und Ernährung. Aber 80 Prozent der befragten Mitarbeiter fänden solche Maßnahmen sinnvoll.

Das sagte Dr. Wolfgang Panter, Präsident des VDBW, am Donnerstag beim Deutschen Betriebsärzte-Kongress in Bremen. "Die Arbeitnehmer 50 plus wollen persönliche Entwicklungskurse", sagte Panter.

Immer noch sähen viele Betriebe das Problem aber nicht: "Zwar brauchen die Betriebe ältere Mitarbeiter als Know-how-Träger, aber sie bieten ihnen zu wenig Gesundheitsangebote", so Panter. Gerade ältere Mitarbeiter ab 55 Jahren werden häufiger und schwerer krank.

Der VDBW verwies auf die stärker steigenden psychischen Belastungen. "Die Führung in den Betrieben ist eindeutig der entscheidende Faktor für die seelische Gesundheit der Mitarbeiter", sagte Panter.

Inzwischen komme bei den rund 10.000 Betriebsärzten in Deutschland stärker an, dass die psychische Gesundheit wesentlich ist, so Panther.

"E-35" gefordert

Mit Kursen allein sei es nicht immer getan. "Im Zweifel muss man den Arbeitsplatz umbauen oder Schichtpläne ändern, damit einem Beschäftigten die Sinnhaftigkeit der Arbeit erhalten bleibt", sagte Dr. Anette Wahl-Wachtendorf, VDBW-Vizepräsidentin.

Besonderen Wert legt Panter auf Prävention. "Wir fordern entsprechend zu den Vorsorgeuntersuchungen im Kindes- und Jugendalter auch Angebote für Erwachsene am Arbeitsplatz", sagte der VDBW-Präsident. "E-35, E-45 und so weiter."

Die Arbeitsmedizin sei "das präventive Fach in der Erwachsenenmedizin, in dem man auch Patienten sehe, die nicht beim Hausarzt erscheinen. Derzeit geben die Kassen jährlich 0,2 Prozent ihres Geldes für Prävention aus. Panter: "Wir fordern mindestens ein Prozent!" (cben)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung