77. WHA
WHO-Jahrestreffen von vorläufigem Scheitern des Pandemie-Abkommens überschattet
Genf. Überschattet vom vorläufigen Scheitern eines Pandemie-Abkommens beginnt an diesem Montag in Genf das Jahrestreffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die 77. Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA) tagt vom 27. Mai bis 1. Juni. Am Freitagabend stand fest, dass der geplante Höhepunkt der Versammlung ausfallen muss.
Vorgesehen war die feierliche Verabschiedung eines Abkommens, das ein weltweites Chaos wie bei der Corona-Pandemie künftig verhindern sollte. Aber die Unterhändler der 194 Mitgliedsländer konnten sich bis zum Schluss nicht auf einen von allen akzeptierten Text einigen. Nun soll auf der Tagung beschlossen werden, wie es weitergehen soll.
Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach äußerte sich zuversichtlich: „Aus den bisherigen Verhandlungen haben sich viele Punkte ergeben, auf die man jetzt aufbauen kann“, schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X.
Das ?@WHO? Pandemieabkommen ist nicht endgültig gescheitert, es braucht mehr Zeit. Aus den bisherigen Verhandlungen haben sich viele Punkte ergeben, auf die man jetzt aufbauen kann. Die Vernunft wird siegen. Genau wie beim Klimaschutz, aber es dauert https://t.co/B5cMpo7bAS
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) May 25, 2024
Der Umgang der Weltgemeinschaft mit dem Corona-Virus gilt als kollektives Versagen. Bei der Beschaffung von zunächst knappem Schutzmaterial wie Masken oder Ausrüstung für Pflegepersonal machten Länder sich gegenseitig Lieferungen streitig, und Medikamente und Impfstoffe standen monatelang fast nur in reichen Ländern zur Verfügung. Die Einigung ist unter anderem daran gescheitert, hierfür bessere Regeln aufzustellen: wie knappe Güter bei einer neuen Pandemie weltweit und zum Wohle aller fair verteilt werden. (dpa)