Blick nach Österreich

Wahl in Österreich: Ärztekammer fordert großen Stellenwert für Gesundheit ein

Im Nachgang zu den jüngsten Nationalratswahlen vom Sonntag fordert die Österreichische Ärztekammer, in Koalitionsverhandlungen höchstes Augenmerk auf die Gesundheitsversorgung zu legen.

Veröffentlicht:
Österreich hat seine Wahl getroffen. Nun kommt es darauf an, zu welcher Koalition es kommen wird. Klar sind bereits die Ansprüche, an denen die Österreichische Ärztekammer die Regierung dann messen will.

Österreich hat seine Wahl getroffen. Nun kommt es darauf an, zu welcher Koalition es kommen wird. Klar sind bereits die Ansprüche, an denen die Österreichische Ärztekammer die Regierung dann messen will.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Wien.Österreichs Ärztekammer (ÖÄK) ergreift sofort nach den Wahlen zum Nationalrat vom Sonntag, bei denen die FPÖ als stärkste Partei hervorgegangen ist, die Gelegenheit, um sich bei den potenziellen Koalitionären für die Belange der Ärzteschaft und der Versorgung einzusetzen.„Die Wahl ist geschlagen, die Würfel sind zunächst einmal gefallen, doch jetzt beginnt die entscheidende Phase der Koalitionsverhandlungen mit der Weichenstellung für die kommenden Jahre“, wird ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart in einer Meldung der Kammer vom Dienstag zitiert.

Sieben von neun Parteien hätten gegenüber dem Sender ORF angegeben, dass Gesundheit und Pflege in ihrem Wahlprogramm an oberster Stelle stünden. „Die Österreichische Ärztekammer wird genau darauf achten und auch einfordern, dass die Gesundheitspolitik tatsächlich den Stellenwert bekommt, der ihr zusteht“, versichert Steinhart. Auch wenn es in den vielen Wahlduellen und Elefantenrunden nicht danach ausgesehen habe, sei Gesundheit eines der größten Wahlmotive der Österreicherinnen und Österreicher gewesen, heißt es weiter.

Wille zur Kooperation bei konstruktiven Reformen bekundet

Als negativ wertet die ÖÄK den von Protesten in Österreich begleiteten Verkauf der Mehrheit des Postakut-Geschäfts (insbesondere Rehabilitationskliniken) von Vamed an ein französisches Private-Equity-Unternehmen. Dieser Vorgang zeige, wie groß die Gefahr einer negativen Entwicklung für das österreichische Gesundheitssystem sei, so die ÖÄK. „Unser Ansatz ist klar: Wir stehen für ein starkes und solidarisches Gesundheitssystem, für die bestmögliche Versorgung der Menschen und für die Freiheit des Arztberufs. Es darf jetzt kein ‚Weiterwurschteln‘, keine Luftschlösser und kein weiteres Aushungern des Systems mehr geben – dafür steht zu viel auf dem Spiel“, so Steinharts Plädoyer. Die ÖÄK habe in einem eigenen, bereits im August präsentierten, „Regierungsprogramm“ genau dargelegt, welche Maßnahmen nun ergriffen werden müssen, um die medizinische Versorgung für die Zukunft abzusichern. „Mit Druck, Zwang und Abverkauf unserer Gesundheit wird unser System nachhaltigen Schaden nehmen – diesen Weg werden wir nicht mitgehen. An konstruktiven und zukunftsorientierten Reformen arbeiten wir aber gerne mit, schließlich wird es ohne die Ärztinnen und Ärzte als Leistungserbringer im System nicht gehen“, unterstreicht Steinhart. (eb)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Der Kampf gegen HP-Viren ist ein Schwerpunkt der Initiative Vision Zero.

© Pornpak Khunatorn / Getty Images / iStock

Welt-HPV-Tag

Krebs verhindern: Jugend gegen HPV impfen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt