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Was fehlt, ist Geduld

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Was die beiden vielgeschmähten Industriezweige im Gesundheitswesen, die pharmazeutische und die medizintechnische Industrie, auszeichnet, fehlt allen anderen Akteuren der Branche: die langfristige Perspektive, Geduld und die Bereitschaft zu Investitionen, die sich erst in vielen Jahren - und das durchaus nicht mit Sicherheit! - rentieren können.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Integrierte Versorgung. Dass sie anfänglich bei der Gesundheitsreform 2000 fehlkonstruiert war und nicht vom Start wegkam, kann man dem Gesetzgeber verzeihen; schließlich hat er nachgebessert. Aber mit viel zu kurzer Perspektive. Gerade einmal fünf Jahre hat die Anschubfinanzierung gewirkt. Seit ihrem Auslaufen Ende 2008 sterben die Projekte.

Dabei dauern die Suchprozesse im Gesundheitswesen lange. Evaluationen sind umso schwieriger, je komplexer die Aufgaben sind. Benötigt werden Spielräume und ökonomische Anreize für Innovatoren. Das ist wichtig, weil zentral gesteuerte Kollektivprojekte - man nehme die E-Card oder auch die vertragsärztliche Vergütung im KV-System - derart interessenverknotet sind, dass davon Lösungen kaum erwartet werden können.

Schwerpunkt Integrierte Versorgung: Hoffnungsträger oder große Illusion? Das Problem Multimedikation Implus für Innovationen Gesundes Leben, gesunde Arbeit Was ist nötig? Anreize und Ruhe an der Gesetzesfront Die Chronik der Integrierten Versorgung Kommentar: Was fehlt, ist Geduld

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