"Weniger Honorar für Radiologen, mehr für Hausärzte"

BERLIN (ble). Der gesundheitspolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Frank Spieth, hat von den Kassenärztlichen Vereinigungen eine Umverteilung der Honorare zugunsten der Hausärzteschaft gefordert.

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Er könne auf Dauer nicht akzeptieren, dass ein Radiologe mit 240 000 Euro doppelt so viel Geld verdiene wie ein Hausarzt, sagte er auf einer gesundheitspolitischen Konferenz seiner Fraktion am Montag in Berlin.

"Mir muss mal einer erklären, warum ein Radiologe in der Vergütung so viel mehr Wert ist, als ein guter Hausarzt, der als Niedergelassener direkt an der Versorgung beteiligt ist?", fragte Spieth. Momentan finde ein knallharter Verteilungswettkampf statt, der teilweise auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werde.

Linke fordern besseren Schutz von Hinweisgebern.

Schwere Vorwürfe richtete Spieth auch an die Vorstände von Krankenkassen bei der Versorgung von Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheiten. Er habe in der Vergangenheit sehr oft erlebt, dass Kassenchefs in allererster Linie betriebswirtschaftliche oder Marketingaspekte im Auge gehabt hätten. Habe dann aber ein Angehöriger eine schwere Krankheit bekommen, hätten sich diese Vorstände plötzlich vom "Saulus zum Paulus" gewandelt und massiv für eine bessere Versorgung von Patienten mit der Erkrankung des Angehörigen durch die eigene Kasse eingesetzt, so der Politiker.

Für Arbeitnehmer im Pflegebereich, die über Missstände in ihren Einrichtungen berichten, forderte Spieth einen effektiven Kündigungsschutz. Bislang folge für Arbeitnehmer, die nach Ausschöpfen aller internen Berichtsmöglichkeiten mit Missständen an die Öffentlichkeit gingen und für ihren Mut sogar Preise erhielten, die fristlose Kündigung durch den Arbeitgeber. Begründet werde dies mit Illoyalität. Seit Jahren werde über dieses Thema diskutiert, doch passiert sei bislang nichts, monierte Spieth.

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