München plant

Weniger Stellen und Bettenabbau in Kliniken

Einschnitte hat der Stadtrat den vier Kliniken verordnet. Ärzte und Pflegekräfte bleiben verschont.

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MÜNCHEN. Der Münchner Stadtrat hat mit großer Mehrheit ein Sanierungskonzept für die städtischen Kliniken beschlossen. Bis 2022 soll die Zahl der Beschäftigten von derzeit rund 8000 um knapp 1600 sinken. Der "weiße Bereich", also Ärzte und Pflegekräfte, sei mit mehr als 500 Stellen betroffen, berichtet ein Oberarzt.

Die Zahl der Betten soll von rund 3300 auf 2500 reduziert werden. Zugleich sind zwischen 2016 und 2022 an allen Standorten des Städtischen Klinikums München Neubau- und Modernisierungsvorhaben mit einem Volumen von mehr als 770 Millionen Euro geplant.

 Das Sanierungskonzept sieht vor, dass alle vier großen städtischen Kliniken mit Kompetenzschwerpunkten und mit einer Notfallversorgung erhalten bleiben.

Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten werden vorgehalten

Dafür sollen umfangreiche Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten vorgehalten werden, wie etwa Computertomografie, notfallmäßige Herzkatheteruntersuchungen, Schockraum, operative Notfallversorgung einschließlich Unfallchirurgie sowie Intensivbetten für internistische und chirurgische Patienten mit Dialysemöglichkeiten.

In Schwabing werden die Bereiche Kinder- und Jugendmedizin sowie -psychosomatik, Gynäkologie und Geburtshilfe konzentriert. Nach dem Abschluss von Umbau- und Renovierungsarbeiten soll auch die Dermatologie nach Schwabing umziehen.

In Bogenhausen sollen bestehende Abteilungen wie das Herz- oder das Neurozentrum ausgebaut und um die Gefäßchirurgie ergänzt werden. Das Zentrum Bewegungsapparat/Traumatologie soll um das Fachgebiet Wirbelsäule erweitert werden.

Darüber hinaus soll in Bogenhausen mit insgesamt knapp 370 Betten eines der größten onkologischen Zentren in Deutschland entstehen, das sich aus einem Abdominal- sowie einem Lungenzentrum zusammensetzt und zusätzlich die Bereiche Hämatologie, Urologie sowie HNO umfassen wird. Die Fachbereiche Endokrinologie, Akut-Rheumatologie und Infektiologie sollen in einem internistischen Spezialzentrum zusammengefasst werden.

Renovierung und Neubau

Das Krankenhaus Bogenhausen soll komplett renoviert und durch einen Neubau ergänzt werden.

Am Klinikum Harlaching soll das Traumazentrum um eine traumatologische Akutgeriatrie ergänzt werden. Die dortige Frauenklinik soll mit der operativen Gynäkologie und der Geburtshilfe zusammengeführt werden. Das Neurozentrum wird durch Angebote der neurologischen Frührehabilitation und der physikalischen Medizin sowie die Einrichtung einer Weaning-Station zur Entwöhnung von der künstlichen Beatmung ausgebaut.

In Neuperlach sollen die Bereiche Allgemeinchirurgie und Gastroenterologie mit Schwerpunkt bei der Behandlung von Darmerkrankungen ausgebaut werden. Außerdem soll das Herz- und Gefäßzentrum gestärkt werden. Das Diabeteszentrum des Städtischen Klinikums München soll um die Nephrologie aus Harlaching ergänzt werden. (sto)

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