Kommentar zur Impfstoffbestellung

Wünschen ist ein Leichtes

Coronapandemie im Herbst: Experten raten zur Grippeimpfung. Die würden Ärzte gerne übernehmen, aber nicht zugleich auch das Regressrisiko.

Anke ThomasVon Anke Thomas Veröffentlicht:

Herbst und Corona – eine ungute Kombination, bei der eine Grippeschutzimpfung zumindest ein kleiner Baustein erscheint, die neben AHA-Regeln von Experten empfohlen wird.

Jungstes Beispiel ist der Präsident der Bundesärztekammer. Am Donnerstag empfahl er in der Tagespresse: Eine Grippeimpfung könne einen positiven Effekt auf das Corona-Risiko haben. Jede Impfung sei ein Trainingsprogramm für das Immunsystem. Für Erzieher und Lehrer empfiehlt er eine „lückenlose Grippeimpfung“.

Derartige Empfehlungen bereiten der niedergelassenen Ärzteschaft zu Recht Kopfschmerzen. Besonders in Rheinland-Pfalz haben es einige Praxen schmerzhaft im Geldbeutel zu spüren bekommen, wenn sie Dosen nicht verimpfen konnten.

Da Grippeimpfstoffe für die nächste Saison Monate im Voraus bestellt werden müssen, halten sich die Niedergelassenen an vorgegebene Quoten der Kassen: Pi mal Daumen 95 Prozent des Vorjahres. Die Furcht der Ärzte, dass Patienten aufgrund der ärztlichen Empfehlungen zur Grippeimpfung die Praxen stürmen, ist nicht unbegründet.

Lesen Sie dazu auch

Später könnte der Vorwurf laut werden: Die ambulante Versorgung hat nicht funktioniert. Ob Ärzte dann Verständnis für die von ihnen angeführten Gründe finden, ist zweifelhaft. Andererseits: Aus Kassensicht ist die Begrenzung nachvollziehbar. Das am Ende teurer Impfstoff im Mülleimer landet, kann nicht im Interesse ihrer Versicherten sein.

An dieser Stelle ist die Politik gefordert, Sicherheit für Praxen zu schaffen. Wenn Grippeimpfungen für alle in der Pandemie sinnvoll sind, dann hilft nur eine Klarstellung von oben.

Schreiben Sie dem Autorin: anke.thomas@springer.com

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung