Niedersachsen

Zehn Prozent der über 64-Jährigen sind krebskrank

Die Krebsregisterstelle in Niedersachsen legt Daten vor, wie viele Bürger im Land an bösartigen Tumoren erkrankt sind.

Veröffentlicht:

OLDENBURG. Erstmals hat die Krebs-Registerstelle im niedersächsischen Oldenburg auch die Prävalenz der Krebserkrankungen im Land gemessen. Das Ergebnis: Drei Prozent aller Niedersachsen leben mit Krebs und fast zehn Prozent aller Bürger über 64 Jahre.

Das teilte das Krebsregister unter Verweis auf den Jahresbericht 2013 mit. "Am Jahresende 2013 lebten in Niedersachsen 240.213 Personen, 120.711 Männer und 119.502 Frauen, bei denen in den vergangenen zehn Jahren (2004 bis 2013) eine bösartige Tumorerkrankung festgestellt wurde", so der Bericht. Das entspricht einer Rate von 3159 je 100.000 Einwohnern (oder 3,2 Prozent) bei Männern und 3011 (oder drei Prozent) bei Frauen in Niedersachsen.

Gerade für die Versorgungsforschung seien die Zahlen wichtig, so Joachim Kieschke, ärztlicher Leiter der Krebsregisterstelle - besonders, wenn man einzelne Diagnosen genauer betrachte. So erkrankten in der Fünf-Jahres-Frist zehn Prozent aller Männer über 64 Jahre in Niedersachsen an einem Prostatakarzinom. "Und das nicht nur in den Städten, sondern besonders auf dem Land", sagte Kieschke der "Ärzte Zeitung". Also dort, wo die Versorgung ausdünnt.

In der Altersgruppe der über 64-Jährigen sind sogar 11,7 Prozent aller Männer und 7,2 Prozent aller Frauen an Krebs erkrankt. "Diese Zahlen sind gewaltig", sagte Kieschke. "Angaben zur Krebsprävalenz sind für eine bedarfsgerechte Planung von Behandlung, Therapie und Nachsorge in der Onkologie besonders wichtig. Ebenso sind sie für gesundheitspolitische oder -ökonomische Fragen von großem Interesse."

Zwischen 2009 und 2013 erkrankten 145.571 Menschen in Niedersachsen an Krebs, binnen der letzten zwei Jahre waren es 67.285. Neu erkrankten im Jahr 2013 genau 26.079 Männer und 23.155 Frauen. Im selben Zeitraum starben 12.078 Männer und 9.886 Frauen an Krebs.

Die häufigsten Krebsneuerkrankungen im Jahr 2013 sind bei Männern Prostatakrebs (6481), Lungenkrebs (3568) und Darmkrebs (3373). Frauen leiden am häufigsten unter Brustkrebs (7464), Darmkrebs (2949) und Lungenkrebs (1873). (cben)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung