Anästhesisten warnen

i.v.-Sedierung durch Zahnärzte zu riskant

Veröffentlicht:

BERLIN. Die vertragsärztlich tätigen Anästhesisten sind alarmiert: Nach ihren Informationen übernehmen immer mehr Zahnärzte selbst die intravenöse Sedierung der Patienten in ihrem Behandlungsstuhl. In einer Pressemitteilung verweisen sie auf die Gefahr, dass ein Zahnarzt dabei auch mögliche Atemeinschränkungen bis hin zum Atemstillstand beherrschen können müsse.

Jörg Karst, Vertreter der niedergelassenen Anästhesisten im Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA), spricht von einem unkalkulierbaren Risiko. „Das Curriculum der deutschen Zahnärzte beinhaltet effektiv zu wenig humanmedizinische Kompetenzvermittlung. Eine ausreichende Risikoabschätzung bei der zahnärztlich durchgeführten Sedierung ist deshalb nicht möglich“, so Karst in der Mitteilung.

Im angloamerikanischen Ausland etwa, wo Zahnärzte sedierten, sei hingegen die Ausbildung komplett anders gestaltet. In Deutschland jedoch gehören nach Auffassung von Karst Sedativa in die Hände von Anästhesisten, die auch in etlichen Zahnarzt-Praxen bereits mitarbeiteten.

Die Anästhesisten wollen nun in Gesprächen mit den zahnärztlichen Kollegen nach einer Lösung suchen. (run)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt