Inflation

80 Prozent der kommunalen Kliniken Hessens rechnen mit Defizit

Im Schnitt fünf Millionen Euro Miese lautet die Mitglieder-Prognose des Klinikverbunds Hessen für 2022.

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Wetzlar. Wie die Häuser in anderen Bundesländern auch, leiden die kommunalen Krankenhäuser Hessens unter steigenden Energie- und Personalkosten. Nach Mitteilung des Klinikverbunds Hessen, dem sämtliche rund 150 Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft sowie die hessischen Spitzenverbände der Trägerorganisationen angehören, steuern die Einrichtungen mit Hochdruck ins Minus. Einer Mitgliederumfrage zufolge erwarten „über 80 Prozent der Kliniken bereits für 2022 ein Defizit von durchschnittlich rund 5,0 Millionen Euro und für 2023 von durchschnittlich 7,0 Millionen Euro“, wie es in einer Mitteilung am Montag heißt.

Neben den exorbitant gestiegenen Energiekosten sowie der altbekannten Problematik, dass der Investitionsbedarf der Kliniken den Fördermitteln aus dem Landeshaushalt davonliefen, werde die Liquidität zusätzlich durch Personalkosten belastet. „Die meisten Kliniken müssen die Kosten für das Pflegepersonal vorfinanzieren, weil die Krankenkassen die tatsächlichen Kosten infrage stellten und die Verhandlungen zum Pflegebudget verzögern.“ Gleichzeitig fehlten die den Kliniken in den Vorjahren gewährten Coronahilfen.

„Entweder müssen die kommunalen Träger in ihren Haushalten einen erheblichen Defizitausgleich für Ihre Krankenhäuser bereitstellen oder wir werden zum Jahresende 2023 weit weniger Krankenhäuser in Hessen haben – darunter auch Kliniken, die für die Gesundheitsversorgung zweifellos notwendig sind“, warnt Verbandsgeschäftsführer Reinhard Schaffert. (cw)

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