Personal Trainer findet

Ärzte sollten stärker mit Fitness-Studios kooperieren

Von der Zusammenarbeit mit einem Personal Trainer können Patienten wie auch Ärzte profitieren, so ein Vertreter der Branche. Ärzte sind dabei allerdings stark gefordert, wollen sie den teils hohen Ansprüchen der Fitnessberater genügen.

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KÖLN. Ärzte sollten sich mehr auf Kooperationen mit Fitnessstudios und -beratern einlassen. Davon könnten beide Seiten profitieren, glaubt der Personal Trainer Eginhard Kieß aus Bergisch-Gladbach.

"Klar kostet es erst einmal Zeit, solche Kooperationen herzustellen, aber es lohnt sich", sagte er vor Kurzem auf dem 2. Interdisziplinären Fachkongress für Bewegungsmedizin, der im Rahmen der Fitnessmesse FiboMed in Köln stattfand.

Kieß arbeitet selbst mit mehreren Ärzten eng zusammen, darunter dem Kölner Sportmediziner Dr. Stefan Preis und dem Düsseldorfer Herzspezialisten Professor Uwe Nixdorff. Der Trainer glaubt, dass bei vielen Ärzten das Thema Dienstleistung noch nicht weit genug im Vordergrund steht.

"Ich bin seit 1997 selbstständig als Personal Trainer und habe bis 2000 gebraucht, um einen Arzt zu finden mit dem die Zusammenarbeit klappt", sagte er.

Kieß bedient eine auch bei vielen Ärzten begehrte Zielgruppe. Er betreut vor allem Führungskräfte - und zwar mit umfassendem Service. Kieß macht Arzttermine, begleitet die Patienten zur Untersuchung und führt Nachgespräche mit dem Arzt.

"Ich bin in großen Teilen bei der Behandlung dabei", betonte Kieß. Er habe schon Klienten gehabt, die den Arzt gewechselt haben, weil der Trainer nicht bei der Behandlung dabei sein durfte.

Personal Trainer wünscht generalstabsmäßige Praxisorganisation

Kieß stellt dabei hohe Anforderungen an seine Kooperationspartner. Zum einen wünscht er sich eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dazu kommt eine zeitnahe Terminvergabe.

"Wenn ich anrufe und einen Termin für Klienten mache, kann es nicht sein, dass ich den erst in sechs Monaten bekomme", sagte er. Auch Wartezeiten missfallen ihm.

"Wenn ich einen Termin um 11 Uhr habe, sollte ich spätestens um 11.05 Uhr drankommen." Nach der Untersuchung erwartet Kieß einen Anruf des Mediziners über den Stand der Behandlung. "Im Gegenzug kann der Arzt erwarten, dass der Trainer ihn vorher über die Probleme informiert.

Kieß empfiehlt interessierten Ärzten, mit Fitness-Studios zu kooperieren. "Studios wollen Ärzte, die sie kennen, in ihrem Karteisystem haben, um sie im Bedarfsfall an Mitglieder empfehlen zu können", sagt er.

Umgekehrt könnten Mediziner ihren Patienten auch ein Fitness-Studio ihres Vertrauens empfehlen. "Der Patient wird dankbar sein für so eine Empfehlung", sagt Kieß. Er betont aber: "Damit meine ich nicht, dass der Arzt den Patienten in ein Studio schickt und dafür eine Provision bekommt."

Ärzte, die sich für ein Engagement in dem Gebiet interessieren, sollten auch verstärkt Leistungen wie Trainingsteuerung oder Ernährungsberatung anbieten, rät der Personal Trainer.

Viele Menschen seien bereit, für solche Leistungen privat zu bezahlen. Wie der Personal Trainer bereits vor Jahren im Gespräch mit der Ärzte Zeitung propagierte, könnten speziell Senioren von einem individuellen Fitness-Programm profitieren. (pah)

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