Ärzte wollen ihren Praxisteams mehr zahlen

BERLIN (reh). Nach den moderat ausgefallenen Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre haben sich Ärzte und Medizinische Fachangestellte in diesem Jahr auf ein Gehaltsplus von fünf Prozent plus Einmalzahlung geeinigt - trotz der unsicheren Honorarsituation.

Veröffentlicht:

Neben der linearen Erhöhung der Tarifgehälter um fünf Prozent ab Juli haben sich der Verband der medizinischen Fachberufe (VmF) und die ärztliche Tarifpartei, die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen (AAA), für den Zeitraum Januar bis Juni 2009 auf eine Einmalzahlung von 330 Euro für vollzeitbeschäftigte Medizinische Fachangestellte (MFA) geeinigt. Teilzeitbeschäftigte MFA erhalten eine anteilige Einmalzahlung. Dabei gilt der neue Tarifvertrag bis 31. Dezember 2010. Er ist für alle Ärzte, die Musterarbeitsverträge der Kammern für ihre Angestellten verwenden, verbindlich.

Bereits Ende 2009 wolle man sich wieder zusammensetzen, sagte Dr. Cornelia Goesmann, Vorsitzende der AAA. Dass sich MFA und Ärzte relativ einig sind, zeigt auch die Prognose von Margret Urban, Ressortleiterin Tarifpolitik beim VmF: "Ich habe nicht den Eindruck gewonnen, dass die Ärzte dann sagen werden, wir werden nicht noch mehr bezahlen."

Besonders für die MFA ist der neue Tarifvertrag ein positives Zeichen. Die Kolleginnen, die kurz nach Bekanntwerden davon gehört hätten, seien angenehm überrascht gewesen, berichtet Urban. Und sie hätten gemerkt, "es hat etwas Positives, dass wir im Dialog mit den Ärzten stehen und uns auch an den Protesten beteiligt haben". Gerade angesichts der Turbulenzen bei der Umsetzung der Honorarreform sei der neue Tarifvertrag ein solides Ergebnis, so Urban.

Dass es Praxen geben wird, die ihren Mitarbeiterinnen weniger zahlen, wissen sowohl Goesmann als auch Urban. Und dass durch die Honorarreform einige Regionen benachteiligt wurden, ist Goesmann auch klar: "Aber wir können ja nicht in den Tarifvertrag schreiben, in Bayern wird weniger gezahlt und im Osten 20 Prozent mehr."

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Ärzte setzen ein Zeichen

Lesen Sie dazu auch: Ab Juli mehr Gehalt für Arzthelferinnen

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Zu hohe Drehzahl: Hochtouriges Fahren überhitzt bekanntlich den Motor und beschleunigt den Reifenabrieb. Genauso kann zu viel L-Thyroxin, speziell bei Älteren, nicht nur Herz und Kreislauf überlasten, sondern auch die Knochen schwächen.

© Michaela Illian

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr