Niedersachsen

Aidshilfe kritisiert Diskriminierung HIV-Positiver in der Medizin

Mit HIV infizierte Personen sind heuzutage bei richtiger Medikation nicht ansteckend und gut vor einer Aidserkrankung geschützt. Trotzdem werden sie laut Aidshilfe weiter diskriminiert – auch aus unerwarteter Richtung.

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Ausgegrenzt? Laut AHN für HIV-Patienten selbst im Medizinbereich ein Problem.

Ausgegrenzt? Laut AHN für HIV-Patienten selbst im Medizinbereich ein Problem.

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Hannover. Die Aidshilfe Niedersachsen (AHN) kritisiert die Diskriminierung HIV-positiver Menschen in der Medizin. Immer noch würden mit dem Virus infizierte Personen zu Unrecht als Gefahr angesehen, so AHN-Geschäftsführerin Christin Engelbrecht. Die Aidshilfe Niedersachsen feiert am Donnerstag ihr 35-jähriges Bestehen mit einem Empfang im Künstlerhaus Hannover, zu dem auch Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) sowie die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) erwartet werden.

Obwohl es inzwischen medizinischer Konsens sei, dass mit dem HI-Virus Infizierte bei richtiger Medikation nicht ansteckend sind, würden diese Menschen vor allem in der Medizin noch diskriminiert. So würden teilweise Medizinstudenten wegen der angeblichen Ansteckungsgefahr mit hohen Auflagen belegt, die ein Studium nahezu unmöglich machten, sagte Engelbrecht. Dabei gebe es durch den medizinischen Konsens „erst recht keinen Grund mehr für Diskriminierung“.

Die AHN vertritt die Interessen HIV-Infizierter. Einer der wichtigsten Meilensteine der Vereinsarbeit in Niedersachsen sei eine erfolgreiche Klage 2019 gewesen, die die Aidshilfe unterstützt hatte. Damals wurde ein Bewerber wegen seiner Infektion bei der Polizei abgelehnt – zu Unrecht, wie das Verwaltungsgericht Hannover urteilte.

2020 lebten in Niedersachsen nach Schätzungen des RKI 3810 mit HIV infizierte Menschen, 90 weniger als ein Jahr zuvor. Davon waren 2910 Männer. Das geht aus im November veröffentlichen Dokumenten hervor. 130 der gesamten Fälle waren laut der Schätzung Neuinfektionen, 20 weniger als ein Jahr zuvor. Wie auch 2019 sei es 2020 zu etwa 40 Todesfällen unter den Infizierten gekommen. (dpa)
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