Übernahmepoker

Allergan hebt für Shire nur kurz die Hand

Takeda bietet 51 Milliarden Euro für Shire. Da will der US-Konzern Allergan nicht mitgehen.

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DUBLIN. Das ging schnell: Am Donnerstag ließ der US-Konzern Allergan verlauten, eine Offerte für den Pharmahersteller Shire vorzubereiten. Für eine konkretere Erklärung hätte Allergan nach britischem Börsenrecht bis 17. Mai Zeit.

Doch noch gleichen Tags, nur wenige Stunden später, machte Allergan einen Rückzieher. Man beabsichtige kein Angebot für den in Irland ansässigen Anbieter von ADHS-Medikamenten und Orphan-Drugs abzugeben.

Vermutlich ließ eine ebenfalls am Donnerstag von Shire veröffentlichte Mitteilung den US-Konzern aufstecken: Denn auch die japanische Takeda interessiert sich für Shire. Und die habe, so ließen die Iren jetzt wissen, bis Mitte April bereits drei, jeweils verbesserte Kaufangebote auf den Tisch gelegt.

Zuletzt habe Takeda umgerechnet rund 51 Milliarden Euro, teils in eigenen Aktien, teils in bar avisiert. Auch diese Bewertung erachte man noch als zu niedrig. Allerdings, so Shire weiter, würden Gespräche mit Takeda geführt, wie ein angemessener Deal aussehen könnte.

Ende März betrug die Börsenkapitalisierung Shires umgerechnet 36 Milliarden Euro, aktuell liegt sie bei 42 Milliarden Euro. Anlässlich der jüngsten Spekulationen um einen weiteren potenziellen Käufer zog der Kurs der Shire-Aktie am Donnerstag erneut deutlich an.

Zusätzlichen Auftrieb gab dem Papier zuletzt auch der Verkauf des Krebsmittelgeschäftes an Servier zu Wochenbeginn. Die Franzosen zahlen dafür umgerechnet 2,1 Milliarden Euro in bar.

Shire hat 2017 nach eigenen Angaben mit Krebsmitteln rund 212 Millionen Euro erlöst, das sind 1,7 Prozent des vorjährigen Konzernumsatzes von insgesamt 12,3 Milliarden Euro. Wichtigstes Shire-Präparat gegen Krebs ist Oncaspar#174; (Pegaspargase) gegen akute lymphatische Leukämie (ALL).

Darüber hinaus erwirbt Servier die Rechte an dem liposomal verkapselten Irinotecan Onivyde#174; außerhalb der USA sowie an weiteren Kandidaten, die sich entweder noch im Zulassungsverfahren oder in früheren Phasen der klinischen Entwicklung befinden. (cw)

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