Qualifikation zugewandert

Anträge auf Berufsanerkennung: Pflege und Medizin führen die Statistik an

Ukrainer sind laut Bundesinstitut für Berufsbildung mittlerweile die zweitgrößte Herkunftsgruppe bei Anträgen auf Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Ärzte sind in dieser Gruppe weit unterdurchschnittlich repräsentiert.

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Bonn. Der anhaltende Krieg Russlands gegen die Ukraine lässt die Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen in die Höhe schnellen. Wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zu Wochenbeginn mitteilt, hat vergangenes Jahr die Anerkennung ukrainischer Ausbildungswege hierzulande mit 7.335 Anträgen einen neuen Höchstwert erreicht: Binnen zweier Jahre habe sich das Antragsaufkommen verfünffacht. „Damit ist die Ukraine nach der Türkei der Ausbildungsstaat mit den zweitmeisten Anträgen im Bereich der Anerkennung in Deutschland“, heißt es. Für die Türkei werden 8.727 Anträge ausgewiesen.

Nationalitätenübergreifend gab es 2024 insgesamt fast 82.000 Anerkennungsbescheide – so viele wie noch nie im Beobachtungszeitraum seit 2012. Am häufigsten gingen – sowohl vergangenes Jahr als auch in der Rückschau seit 2012 – Anträge zur Pflegefachperson bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger ein (22.425 und 144.315) Ärzte rangierten an zweiter Stelle (10.857 und 87.345), Ingenieure an dritter (5.061 und 29.544)

Seit 2012 über 87.000 Ärzte zugewandert

Dagegen ersuchten aus der Ukraine zuletzt (2024) überwiegend Ingenieure um Anerkennung ihrer Qualifikationen (1.644 Anträge, +88 Prozent zum Vorjahr), gefolgt von Pflegekräften (1.344 Anträge, +141 Prozent) und Lehrern (1.308, +46 Prozent). Ukrainische Medizinerinnen und Mediziner rangieren hier mit 477 Anträgen (+67 Prozent) erst an 5. Stelle. In rund 95 Prozent der Verfahren wurde den amtlichen Angaben zufolge „eine volle oder teilweise Gleichwertigkeit der Berufsqualifikationen festgestellt“.

Mit einem Anteil von 71 Prozent sind Anträge ukrainischer Flüchtlinge allerdings überdurchschnittlich weiblich. Im nationalitätenübergreifenden Schnitt aller Anträge beträgt der Frauenanteil lediglich 57 Prozent. Aus der Ukraine Geflüchtete würden das berufliche Anerkennungsgeschehen „mittlerweile prägen“, resümiert das BIBB. „Der Zuwachs ist bemerkenswert und erfreulich“, betont Behördenchef Friedrich Hubert Esser. „Denn für eine gelungene Integration in den deutschen Arbeitsmarkt ist eine qualifikationsnahe Beschäftigung zentral“. (cw)

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