Berufspolitik

Hessens und Thüringens Apotheker geben sich kampfeslustig

Ernstzunehmende Drohung? Die Apothekerverbände Hessens und Thüringens wollen den absehbaren Reformplänen aus Berlin mehr als nur heiße Luft entgegensetzen.

Veröffentlicht:

Offenbach. In Erwartung eines baldigen Gesetzentwurfs zur Apothekenreform schlagen der Hessische und der Thüringische Apothekerverband Alarm und fordern von ihrer Dachorganisation ABDA „umgehende Vorbereitung massiver Proteste“.

In einem gemeinsamen Schreiben an ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, das am heutigen Freitag veröffentlicht wurde, berichten die Landesverbände von einem Diskussionsabend kürzlich im nordhessischen Gudensberg mit dem BMG-Staatssekretär, Dr. Edgar Franke (SPD), und Abteilungsleiter Thomas Müller. Danach sei damit zu rechnen, heißt es, dass das Ministerium bei seinen aus den „Eckpunkten“ zu einer Apothekenreform bekannten Plänen festhalte.

Mittelfristig nicht mehr Geld

Vor allem die Idee einer digitalen Offizin, bei der die Arzneimittelabgabe auch durch PTA erfolgen kann, wenn ein approbierter Apotheker nur elektronisch zugeschaltet ist – in der Diktion des BMG „Telepharmazie“ – ist den Verbänden ein Dorn im Auge; in dem gemeinsamen Schreiben ist diesbezüglich von „Pseudo-Apotheken“ die Rede.

Abteilungsleiter Müller, heißt es weiter, habe auch „keinen Hehl daraus“ gemacht, „dass die Apothekerschaft mittelfristig weder eine höhere Vergütung noch eine nachhaltige Stärkung der pharmazeutischen Kompetenz zu erwarten hat“. Angesichts der „ohnehin prekären Rahmenbedingungen in unserer Branche“, gelte es daher jetzt, entschieden gegenzuhalten. Müller habe durchblicken lassen, dass der lang erwartete Referentenentwurf in den kommenden ein bis zwei Wochen zu erwarten sei.

Die ABDA werde daher „dringend“ aufgefordert, „binnen der nächsten 14 Tage massive Proteste bis hin zu mehrtägigen Apothekenschließungen vorzubereiten“. Die Hessischen und Thüringischen Apothekerinnen und Apotheker stünden „geschlossen“ hinter jedweden geeigneten Aktionen und seien „bereit, für unsere gemeinsame Sache zu kämpfen“. (cw)

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