B. Braun-Chef plädiert für Personalabbau in Kliniken

Auf den Kasseler Gesundheitstagen traf sich die regionale Gesundheitsbranche zum Stelldichein. Auch Forderungen an die Politik wurden laut.

Von Katja Schmidt Veröffentlicht:

KASSEL. Der Vorstandschef des Medizintechnik-Herstellers B. Braun, Professor Ludwig Braun, hat sich dafür ausgesprochen, mittels "moderner Technik" den Personalbedarf in Krankenhäusern zu reduzieren. Wäre er Bundesgesundheitsminister, würde er klare Forderungen aufstellen, auf welchen Wert die Personalkostenquote in den kommenden Jahren zu senken sei, sagte Braun bei den "Kasseler Gesundheitstagen" vergangene Woche. Es gelte, die finanziellen Mittel für die Gesundheitsversorgung "effizient" einzusetzen. Gleichzeitig pries er die Chancen der Gesundheitswirtschaft, Arbeitsplätze zu sichern.

Bei den Kasseler Gesundheitstagen präsentiert sich die nordhessische Gesundheitsbranche. Veranstalter ist das Regionalmanagement, ein Unternehmen in öffentlich-privater Partnerschaft, an dem sich neben den nordhessischen Kommunen auch die Handwerks- und die Industrie- und Handelskammer beteiligen. Wie in vielen Regionen hofft man auch in Nordhessen auf Wachstum mit Gesundheitsleistungen. Regionalmanager Holger Schach sieht dafür gute Chancen. Im Bundesvergleich sei die Gesundheitswirtschaft in der Region überdurchschnittlich stark vertreten, sagte er am Donnerstag. Mit rund 65 000 Beschäftigten liege die Branche nur knapp hinter der regionalen Mobilitätswirtschaft mit rund 75 000 Beschäftigten.

Hessens Gesundheitsminister Jürgen Banzer (CDU) plädierte im Rahmen der Gesundheitstage dafür, für das Gesundheitssystem "alle Finanzierungsmöglichkeiten gleichermaßen nutzen". Es gebe nicht ein Finanzierungssystem als Heilslehre. Banzer sprach sich für vielen Säulen aus. Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern müsse es weiterhin geben. Steuermittel sollten für den sozialen Ausgleich genutzt werden. Wenn dann noch ein Beitrag für die Versicherten hinzukomme "der gleich ist", finde er das "nicht ungerecht", erklärte der hessische Minister. Die Chancen, die die medizinische Entwicklung biete, seien nicht "zu den Preisen von gestern" zu haben.

Banzer regte zudem neue Zuzahlungen für Patienten an, um unnötige Zweifachuntersuchungen zu vermeiden. Als mögliche Beispiele brachte er eine finanzielle Beteiligung an den Kosten für Röntgenaufnahmen oder "große Blutbilder" ins Gespräch. Dies setzte allerdings voraus, dass "die Kosten, die in der Praxis entstehen, transparent werden". Dies sei ein großes Stück Arbeit.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Krankenhaus

DRK-Klinikum Saarlouis stellt Insolvenzantrag

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel