Digitalisierung

Ballast: „Wir laufen Gefahr, die TI zu vermasseln“

Beim Neujahrsempfang der TK warnt Vize Thomas Ballast vor einem Scheitern der Telematikinfrastruktur. Sein Appell: Einzelinteressen müssten zurückstehen.

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Düsseldorf. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK) Thomas Ballast warnt vor einem Scheitern der Telematikinfrastruktur (TI). Sie sei der Dreh- und Angelpunkt der Digitalisierung im Gesundheitswesen, sagte Ballast beim Neujahrsempfang der TK Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. „Wir laufen Gefahr, dass wir das vermasseln.“

Alle Beteiligten müssten die TI als gemeinsames wichtiges Infrastrukturprojekt ansehen, findet Ballast. „Die Einzelinteressen müssen zurückstecken.“ Statt bei Rückschlägen gleich das ganze Projekt infrage zu stellen, sollte man sich lieber das Vorgehen von Start-ups als Vorbild nehmen, empfahl er: „Probleme erkennen, analysieren und abstellen.“

Umgang mit Gesundheitsdaten als Beispiel für Europa?

Eine große Herausforderung sieht der TK-Vize auch im Umgang mit Gesundheitsdaten. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sei eine gute Gelegenheit, sich in diesem Bereich zu positionieren. Die TK plane für dieses Jahr eine große Veranstaltung, um die Chancen der Datennutzung und die mit ihr verbundenen Ängste abzuwägen, kündigte er an.

Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen erfüllt Ballast mit Sorge. „ Das Ende des Regenbogens ist in Sicht.“ Angesichts der galoppierenden Ausgaben werden viele Kassen zum 1. Januar 2021 den Zusatzbeitrag erhöhen müssen, erwartet er. „Ich bin sehr gespannt, wie sich die Politik damit auseinandersetzen will.“ Schließlich stehen im kommenden Jahr Bundestagswahlen an. (iss)

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Kommentare
Dr. Birgit Bauer 23.01.202014:22 Uhr

Ich denke, erst sollte eine sinnvolle Umstrukturierung der vorhandenen Strukturen erfolgen, mit einer deutlichen Reduktion des Verwaltungsanteil, das würde die ungeheure Komplexität der IT-Strukturen vereinfachen, denn es braucht nicht 115 GKVs und noch diverse PKVs, die alle das gleiche machen und uns einen enormen Verwaltungsaufwand in den Praxen bescheren ohne nützliche Effekte für die Pat.. Es braucht keine unterschiedlichen Honorarordnungen für gleiche Leistungen u.s.w.,u.s.w.
Warum ist Deutschland nicht in der Lage von anderen EU-Ländern zu lernen und glaubt, was 100 Jahre so war, muss strukturell immer so bleiben? Der Pat. sollte endlich wieder im Mittelpunkt stehen, nicht als Finanzobjekt sondern als Mensch, der Hilfe sucht. Die Würde des Menschen wäre unantastbar, wird immer wieder betont, wäre in unserem "Rechtsstaat" Realität ?!!! Wenn ich so die Erlebnisse meiner Pat. mit den Sozialgerichten und den Umgang unserer Selbstverwaltungsfunktionäre mit uns Niedergelassenen und Klinikärzten sehe, kommen mir doch erhebliche Zweifel.

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