Pharma-Gerüchteküche

Bandelt AstraZeneca mit Gilead an?

Passen würde es: AstraZeneca soll sich für Gilead interessieren. Die Kalifornier sind informierten Kreisen zufolge jedoch nicht heiß auf eine Fusion mit einem größeren Partner.

Veröffentlicht:
Fusion voraus? AstraZeneca würde wohl gern Gilead übernehmen.

Fusion voraus? AstraZeneca würde wohl gern Gilead übernehmen.

© Jeanette Dietl/stock.adobe.com

New York. Bahnt sich in der Pharmabranche eine neue Megafusion an? Laut einem Bericht des Wirtschaftsnachrichtendienstes Bloomberg vom Sonntag, lotet der britisch-schwedische AstraZeneca-Konzern eine Übernahme der kalifornischen Biotechcompany Gilead aus. Unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise heißt es, AstraZeneca sei im Mai informell an Gilead mit dem Wunsch herangetreten, einen Zusammenschluss beider Konzerne zu prüfen. Wie es weiter heißt, sei Gilead derzeit aber nicht an einem Zusammenschluss mit einem größeren Partner interessiert, sondern priorisiere vielmehr die Strategie, durch eigene Zukäufe zu wachsen.

Am Ende entscheidet vermutlich wie immer der Preis. Das Merger-Gerücht gab der Gilead-Aktie am Montag morgen dreieinhalb Prozent Auftrieb. Zum Zeitpunkt der Bloomberg-Meldung kamen die Kalifornier auf eine Börsenkapitalisierung von rund 96 Milliarden Dollar, AstraZeneca auf 140 Milliarden. Eine Bestätigung, dass Gespräche geführt würden, erfolgte von Unternehmensseite bisher ebensowenig wie ein Dementi.

Gilead investiert in Krebs

Gilead ist vor allem als Entwickler neuer HIV-Medikamente groß geworden sowie mit Polymerasehemmern gegen Hepatitis C. Aktueller Investitionsschwerpunkt ist die Onkologie. 2017 akquirierte Gilead für 12 Milliarden Dollar Kite Pharma und stieg damit in das Geschäft mit onkologischen Zelltherapien ein. Anfang April dieses Jahres wurde für fünf Milliarden Dollar die in San Francisco ansässige Forty Seven Incorporation übernommen, deren Anti-CD47-Antikörper Magrolimab als ein weiterer vielversprechender Kandidat zur Krebs-Immuntherapie gehandelt wird. Ende Mai kündigte Gilead eine zehnjährige, potenziell milliardenschwere F&E-Kooperation mit dem kalifornischen Biotech-Start-up Arcus Biosciences an, gleichfalls mit dem Ziel, neue Krebs-Immuntherapeutika zu entwickeln.

AstraZeneca hatte lange mit Gegenwind infolge abgelaufener Patente zu kämpfen. In der Krebsforschung gilt der Konzern gleichwohl als gut aufgestellt, wie jüngste Zulassungserfolge belegen – etwa der Parp-Inhibitor Olaparib oder der PD-L1-Antikörper Durvalumab.

Sowohl AstraZeneca als auch Gilead arbeiten zudem an Mitteln gegen Sars-CoV-2: Gilead vermarktet das Virostatikum Remdesivir, AstraZeneca hat Ende April einen Impfstoffkandidaten von der Universität Oxford einlizenziert. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung