Kommentar zu IGeL

Blick durch die rosarote Brille

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Drei Jahre IGeL-Monitor - ein Fest zum Feiern? Es ist klar, dass der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) eine positive Bilanz seines Online-Angebotes zieht.

Dieses trage - mit dem Blick durch seine rosarote Brille ist das durchaus nachvollziehbar - durch die wissenschaftliche Bewertung von Selbstzahlerleistungen zu mehr Patientenschutz bei. Schutz vor skrupellosen Seelen- - pardon! - IGeL-Verkäufern?

Allein schon die Wortwahl gibt die Kursrichtung des MDS vor. Individuelle Gesundheitsleistungen haben nichts Positives an sich, so das MDS-Votum.

Als Beweis werden die 37 Selbstzahlerleistungen ins Feld geführt, die die MDS-Experten bereits einem kritischen Blick unterzogen und keine für positiv befunden haben.

BÄK-Präsident Professor Frank-Ulrich Montgomery legt hier den Finger zu Recht in die Wunde, wenn er dem MDS vorwirft, die Kriterien für die Bewertung der einzelnen Leistungen nicht zu kommunizieren. Wo bleibt die Transparenz?

Ärzte können auch weiterhin entspannt mit dem Thema IGeL umgehen.

Denn allen Unkenrufen des MDS zum Trotz nehmen immerhin schon zwei Drittel der Kassenpatienten Selbstzahlerleistungen in Anspruch, wie jüngst eine bevölkerungsrepräsentative Befragung der TK ergeben hat.

Lesen Sie dazu auch: Selbstzahlerleistungen: MDS lässt kein gutes Haar an IGeL

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