Wirtschaftsweise

Corona-Pandemie schlägt durch auf die Sozialsysteme

Die Corona-Pandemie stürzt Deutschland in tiefe Rezession. Auswirkungen hat das auch auf das Gesundheitswesen, so die Wirtschaftsweisen.

Von Helmut Laschet Veröffentlicht:
Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt den Jahresbericht der fünf Wirtschaftsexperten Monika Schnitzer, Achim Truger, Lars Feld, Volker Wieland und Veronika Grimm in Berlin entgegen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt den Jahresbericht der fünf Wirtschaftsexperten Monika Schnitzer, Achim Truger, Lars Feld, Volker Wieland und Veronika Grimm in Berlin entgegen.

© dpa

Berlin. Die Corona-Epidemie hat Deutschland in eine der schwersten Rezessionen der Nachkriegsgeschichte gestürzt. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr voraussichtlich um 5,1 Prozent sinken. Dieser Rückgang wird auch 2021 mit einem möglichen Zuwachs von 3,7 Prozent nicht kompensiert. Vor diesem Hintergrund mahnt der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seinem am Mittwochnachmittag an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergebenen Jahresgutachten, neben der Bewältigung der von der Corona-Pandemie ausgelösten Rezession die Herausforderungen der Digitalisierung, des Klimawandels und des demografischen Wandels zu adressieren.

Die Pandemie habe auch Defizite im Bereich der öffentlichen Verwaltung, des Gesundheitswesens und des Bildungswesens gezeigt. Die Wirtschaftsweisen stellen fest: „Im Gesundheitswesen könnte ein rascher Ausbau der Digitalisierung in den kommunalen Gesundheitsämtern genutzt werden, um Meldewege effizienter zu gestalten und somit eine schnellere Informationsübermittlung zu ermöglichen, die bei der Bekämpfung der Pandemie erhebliche Vorteile verspricht. Der zielgerichtete Einsatz digitaler Technologien könnte dazu beitragen, im weiteren Verlauf der Pandemie Anstiege der Infektionszahlen einzudämmen.“

Fachkräftemangel bleibt bestehen

Ungeachtet der Pandemie dürfe die langfristige Herausforderung des demografischen Wandels nicht aus dem Blick verloren werden. Schon jetzt herrsche in Wirtschaftsbereichen wie Pflege, Medizin, Informations- und Kommunikationstechnik Fachkräftemangel.

Vor dem Hintergrund des aktuell beginnenden Renteneintritts der geburtenstarken Jahrgänge empfiehlt der Rat auf längere Sicht eine Koppelung des Renteneintrittsalters an die steigende fernere Lebenserwartung, die zu zwei Dritteln in eine längere Erwerbsphase und zu einem Drittel in eine längere Rentenphase aufgeteilt werden sollte. Dazu müssten Anreize zur Frühverrentung vermieden und solche für eine längere Erwerbstätigkeit gesetzt werden. (HL)

Wirtschaftliche Eckdaten 2020/21

Bruttoinlandsprodukt 2020/21: minus 5,1 % / plus 3,7 %
  • Erwerbstätige in 1000: 44.848 / 44.878 (minus 400.000 zu 2019)
  • Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in 1000: 33.586 / 33.805 (plus 290.000 zu 2019)
  • Arbeitslosenquote: 5,9 % / 6,0 %
  • Finanzierungssaldo des Staates in Prozent vom BIP: minus 5,6 % / minus 3,5 %
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