DKV stoppt den Verkauf von billigen Einsteigertarifen

Die Deutsche Krankenversicherung will sich künftig wieder auf ihre Kernzielgruppen konzentrieren.

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KÖLN (iss). Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) beendet zum Jahresende den Verkauf von günstigen Einsteigertarifen in der Vollversicherung.

Mit solchen Angeboten ziehe die private Krankenversicherung Kunden an, die nicht in dieses Versicherungssystem gehören, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Clemens Muth der "Ärzte Zeitung". "Wir konzentrieren uns künftig wieder auf die Kernzielgruppen der PKV."

In der PKV erfreuen sich seit einigen Jahren Tarife mit einem abgespeckten Leistungsniveau und vergleichsweise günstigen Prämien großer Beliebtheit. Die DKV habe diesen Angeboten zunächst zurückhaltend gegenüber gestanden, sie dann jedoch in kleinerem Umfang eingeführt, berichtet Muth.

"Unsere Hoffnung war, dass die Kunden nach dem Einstieg in die PKV nach einiger Zeit in höherwertige Tarife wechseln." Das hätten aber viel weniger Kunden getan als von der Versicherung ursprünglich erwartet.

Der Hauptgrund sei, dass sich vor allem Kunden mit einem niedrigen Einkommen für solche Tarife interessieren, die Versicherungsbeiträge sparen wollen. Häufig würden ihnen nach einer Zeit selbst die Einsteigertarife zu teuer und sie wollten noch günstigere Angebote.

Solchen Kunden will die DKV künftig keine Vollversicherungsangebote mehr machen, sondern sie statt dessen auf die Zusatzversicherung verweisen. Die Vertriebe der DKV sind informiert worden, dass sie ab 1. Dezember keine Schmalspurtarife mehr verkaufen können.

"Wir machen den Vertrieben deutlich, dass für manche Versicherte die Ergänzungstarife einfach besser geeignet sind." Betroffen sei ein ganzes Bündel von Angeboten, sagt Muth. In diesen Tarifen hat die Deutsche Krankenversicherung knapp 60.000 Versicherte im Bestand.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Konsequentes Aussteigen

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Kosten und Nutzen

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