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DMEA sparks nimmt E-Health ins Visier

Bei der virtuellen Health-IT-Messe DMEA sparks wird die Werbetrommel für medizintechnische Lösungen zur optimierten digitalen Versorgung gerührt.

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Berlin. Die gegenwärtige Corona-Pandemie sorgt für einen vitalen Schub in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Die Akzeptanz der Videosprechstunde beim Arzt steigt genauso wie die der Telemedizin sowie weiterer, digital gestützter medizinischer und pflegerischer Angebote zur Versorgungsunterstützung.

Dementsprechend stehen die Zeichen gut für klinische Forschungsvorhaben zu medizintechnischen Lösungen für die digitale Gesundheitsversorgung. Bei einem Webinar im Rahmen der ersten virtuellen Health-IT-Fachmesse DMEA sparks warb das Technologiezentrum des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) am Donnerstag daher eben um die Einreichung entsprechender Förderanträge. Hintergrund ist die vom Bundesforschungsministerium (BMBF) verabschiedete Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „Medizintechnische Lösungen für eine digitale Gesundheitsversorgung“, die zum 1. April dieses Jahres in Kraft getreten ist.

Wie Sebastian Eulenstein vom VDI Technologiezentrum betonte, fördere das BMBF explizit klinisch getriggerte, wissenschaftlich orientierte Anträge und keine Machbarkeitsstudien. Im Fokus der Förderung lägen, so Eulenstein, die Themenkomplexe digitale Unterstützung, digitale Therapien, integrierte Versorgungsketten sowie Strukturen für eine digitale Gesundheitsversorgung – vor allem Letzterem sei im Zuge der Corona-Pandemie verstärkt öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt worden. Medizintechnische Lösungen im Kontext der Fördermaßnahme seien, so Eulenstein, Versorgungslösungen, die ein Medizinprodukt als zentrales Element beinhalteten. Sie müssten risikoreich und vorwettbewerblich sein sowie eine klare Abgrenzung zum Stand der Technik und zum Versorgungsstandard haben. Die Ergebnisse wiederum sollten kurz- bis mittelfristig nach Projektende in marktfähige Produkte umgesetzt werden können.

Transfer zum Hausarzt soll gewährleistet werden

Für Hausärzte besonders interessant ist der Punkt der integrierten Versorgungsketten. Hier solle „der Transfer zum Hausarzt“ gewährleistet werden, wie es Eulenstein ausdrückte. Konkret gefördert werden sollen hier Projekte, „die mehrere Phasen der gesundheitlichen Versorgung verbinden, beispielsweise durch die Verzahnung von Diagnostik und Therapie“, heißt es in der Förderrichtlinie. Digitale Technologien erlaubten es zunehmend, einrichtungs- und sektorenübergreifende Anwendungen zur Verfügung zu stellen. „Die kontinuierliche Begleitung der Patienten schafft einen Mehrwert für die Versorgung sowohl innerhalb eines Klinikaufenthalts als auch bei der Vernetzung mit der ambulanten Versorgung (z.B. mit Medizinischen Versorgungszentren, für Nachsorge oder Monitoring). Auch durch die Überwindung räumlicher Distanzen und den erleichterten Zugang zu Fachexpertise und Lotsenfunktionen lassen sich zunehmend Versorgungslücken schließen“, heißt es in dem Papier.

Antragsberechtigt im Sinne der Förderrichtlinie sind laut Eulenstein Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen, forschende Kliniken sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.

Beispiele aus der Praxis

Die Fördermaßnahme ist indes keineswegs eine spontane Reaktion auf die Corona-Pandemie. Es gab bereits seit mehreren Jahren Vorrunden. VDI-Mann Eulenstein gab auch zwei erfolgreichen Bewerbern aus der Vergangenheit die Gelegenheit, dem virtuellen Publikum ihre medizintechnischen Lösungen vorzustellen.

So wird an der TU Berlin das Projekt SHArKi (Multimodales, sensorgestütztes Hand- und Armfunktionstraining für Kinder) gefördert, das sich an Kinder mit einer unilateralen Zerebralparese richtet. Im Fokus steht die Trainings- und Therapieunterstützung, die auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Kinder ausgelegt ist inklusive kindgerechter, multisensorischer Armbändern zur Überwachung der Armtätigkeit. Bei dem Projekt „Automatisierte Auswertung der Konfokalen Mikroskopie für Diagnose und Therapie im Kopfhautbereich“ (KONFIDENT) steht unter anderem die Verkürzung der Behandlungszeiten bei Patienten mit Kopfhauttumoren im Vordergrund. (maw)

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