Kauf oder Leasing?

Das sind die Vor- und Nachteile

Ob Auto, PC oder Geräte: Wenn größere Anschaffungen notwendig werden, stellt sich die Frage: Kauf oder Leasing? Wichtig ist, gut abzuwägen.

Von Dr. Bernd W. Alles Veröffentlicht:

Sie klingt vielversprechend, die Werbung der Leasing-Gesellschaften. Argumente wie "keine Bindung von Eigenkapital, "die Liquidität bleibt erhalten" oder "Planungssicherheit durch fixe Raten" sollen den Arzt als Praxismanager von den Vorteilen des Leasings überzeugen.

Nachteile wie Unkündbarkeit des Leasing-Vertrages seitens des Arztes oder hohe Schlusszahlungen stehen oftmals nur im "Kleingedruckten".

Entscheidender Nachteil in meinen Augen ist, dass man nicht beliebig über das geleaste Gerät, Fahrzeug etc. verfügen kann. Dass man das Objekt nicht verkaufen kann, wenn man Geld benötigt oder es der technische Fortschritt erfordert.

Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten bedenken

Aber auch steuerliche Aspekte sprechen für die Variante Kauf. So können "Ansparabschreibungen" - so die Terminologie vor dem Jahr 2008, heute ist es der "Investitionsabzugsbetrag" - unter bestimmten Voraussetzungen interessante steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten bieten.

Beziehen Sie auf jeden Fall Ihren Steuerberater in die Entscheidung Leasing versus Kauf mit ein.

Auch lassen sich Liquiditätsengpässe leichter mit "Eigentum" beseitigen. Ein Beispiel: Eine hohe Steuernachzahlung steht an. Da Steuerzahlungen Privatausgaben sind, können Kreditkosten wie Zinsen nicht steuerlich abgesetzt werden.

Kann man aber ein Praxisfahrzeug bei einem Neu- oder Gebrauchtwagenkauf in Zahlung geben, besteht die Möglichkeit, dafür Bargeld zu bekommen.

Damit können dann die Steuern beglichen und das Ersatzfahrzeug mit einem Kredit, dessen Kosten steuerlich absetzbar sind, finanziert werden. So kann mancher Liquiditätsengpass gelöst werden, was aber nicht mit Rentabilität verwechselt werden darf.

Bei hohem Risiko externe Hilfe holen

Diffizile Rechenoperationen sind notwendig, um die Rentabilität der Entscheidung Kauf versus Leasing betriebswirtschaftlich fundiert herauszufinden.

Zu vergleichen sind stets die Varianten "Eigenfinanzierung" (mittels vorhandenem Eigenkapital) und "Fremdfinanzierung" (durch Kreditaufnahme) sowie "Leasing".

Die Komplexität der Berechnungen erfordert ein ordentliches Maß an betriebswirtschaftlichem Know-how. Hat man es nicht, sollte man bei Entscheidungen mit hohem finanziellen Aufwand oder Risiko externe Hilfe in Anspruch nehmen.

So kann die Möglichkeit einer Fehlentscheidung begrenzt werden. Stellen Sie sich auch die Frage, ob Sie ein Eigentums- oder ein Nutzungstyp sind. Können Sie sich zuordnen, ist die Entscheidung einfacher.

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Kommentare
Dr. Malte Hübner 13.09.201209:43 Uhr

Einseitiger, schlecht recherchierter Artikel

Mit grossem Interesse habe ich den Artikel gelesen, war aber letztendlich schwer enttäuscht. Der Artikel gibt einseitig die Vorteile des Kaufes gegenüber dem Leasing wieder ohne über Nachteile beim Leasing oder über Vorteile beim Kauf einzugehen. Es ist richtig dass beim Kauf freier über das Produkt entschieden werden kann und es bei Bedarf verkauft werden kann um zu liquidieren. Hier ist jedoch der hohe Wertverlust z.B. bei Autos zu bedenken und dass bei Zwangsverkauf oft nur ein shclechter Preis erreicht werden kann. Gerade die niedrigen Leasingraten welche gerade die betriebliche Liquidität unterstützen und die oft vertraglich vereinbarte Erneuerung des Gerätes im Leasingvertrages nach wenigen Jahren, werden hier nicht angesprochen. Auch Leasing kann sich übrigens positiv steuerlich auswirken. Wer beim Kauf zudem einen Kredit verwendet (denn wenn auf Dauer genügend Liquidität besteht ist ein Kauf tasächlich die bessere Wahl) befindet sich in der gleichen Situation: Nämlich das der oft unkündbare (oder nur durch hohe Zahlungen kündbare) Kredit weiterläuft und die Raten die Liquidität belasten, selbst wenn das Auto/Gerät verkauft werden konnte. Es gilt also trotz allem rechnerisch abzuwägen, welche Form des Erwerbs die bessere in der momentanen privaten Situation darstellt. Dies kann durch ein einfache Annuitätenrechnung, welche im übrigen keineswegs eine diffizile Rechenoperation darstellt (ca. 3 min mit Excel), herausgefunden werden. Lassen Sie sich also nicht beeinflussen, sondern rechnen Sie es eventuell mit Fremder Hilfe durch unter Berücksichtigung Ihrer besonderen privaten Situation.

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