Projekt des Innovationsfonds

Praxen in NRW werden zur ePA befragt

In Nordrhein-Westfalen wird die Einführung der elektronischen Patientenakte wissenschaftlich begleitet. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Kliniken und Versicherte können ihre Erfahrungen teilen.

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Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein-Westfalen können mit ihren Erfahrungen zu einer Weiterentwicklung der ePA beitragen.

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein-Westfalen können mit ihren Erfahrungen zu einer Weiterentwicklung der ePA beitragen.

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Köln. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein-Westfalen können mit ihren Erfahrungen zu einer Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte (ePA) beitragen und Erkenntnisse über die Erfolgsfaktoren für große Digitalisierungsinitiativen liefern. Die Praxen können sich an der Studie ePA.IMPULS beteiligen.

Ziel von ePA-IMPULS – Untersuchung der Implementierung, Nutzung und Qualität der ePA für alle aus Leistungserbringerperspektive – ist es, durch die wissenschaftliche Begleitung der Akten-Einführung in Praxen und Kliniken die Erfolgsfaktoren und die Hindernisse dieses digitalen Großprojekts zu erkennen.

Die wissenschaftliche Leitung liegt bei der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke, und zwar bei Professor Sven Meister vom Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik und Professor Achim Mortsiefer vom Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung.

100 Praxen werden beteiligt

Konsortialführer ist das Gesundheitswirtschafts-Netzwerk MedEcon Ruhr, Partner sind neben der Uni Witten/Herdecke die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNo) und Westfalen-Lippe, die Krankenhausgesellschaft NRW und die AOK Rheinland/Hamburg. Das Projekt wird über zweieinhalb Jahre mit 1,8 Millionen Euro vom Innovationsfonds gefördert.

In die Untersuchung sollen 100 Praxen und zehn Krankenhäuser in NRW einbezogen werden. Geplant sind bei ihnen jeweils vier Onlinebefragungen innerhalb von 18 Monaten, die jeweils rund 20 Minuten dauern. Hinzu kommen Diskussionen in Fokusgruppen, in denen die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen mit der ePA diskutieren.

Flankiert wird die Erhebung bei den Leistungserbringern durch eine Befragung von 600 Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg in Nordrhein. Jede teilnehmende Praxis sollte nach Angaben der KVNo dafür zwölf interessierte Versicherte der Kasse gewinnen. Von den Versicherten wollen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wissen, welche Erfahrungen sie in den Praxen und den Kliniken mit dem Einstellen von Informationen in ihre ePA gemacht haben.

Die ePA verbessern und für die Zukunft lernen

Laut KVNo erhalten die Praxen 600 Euro für die vollständige Teilnahme an den vier Onlinebefragungen sowie 300 Euro, falls die Teilnahme an einer Fokusgruppe hinzukommt. Für die eingeworbenen Patientinnen und Patienten gibt es jeweils 40 Euro.

In die Untersuchung einfließen werden auch Routinedaten der AOK Rheinland/Hamburg sowie Informationen zu Störungen, Wartungen und Ausfallzeiten bei der gematik.

Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, die ePA für alle weiterzuentwickeln. „Sie dienen dazu, die Handhabung und den Umgang mit der ePA für alle Leistungserbringer und Versicherten zu optimieren und die Patientenversorgung zu verbessern“, heißt es in der Projektbeschreibung des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss. Darüber hinaus können aus den Erfahrungen mit der ePA-Einführung idealerweise auch Empfehlungen für künftige große Digitalisierungsprojekte abgeleitet werden. (iss)

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