PKV

Debeka weist weiter Vorwürfe zurück

Tippgeber aus den Reihen der Beamtenschaft spielten keine Rolle für Vertriebserfolg, so die Assekuranz.

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KÖLN. Die Debeka versucht weiter, den Vorwurf zu entkräften, ihre guten Wachstumszahlen in der privaten Kranken- und der Lebensversicherung seien auf die Bestechung von Beamten zurückzuführen.

Die Zusammenarbeit mit sogenannten Tippgebern in der Beamtenschaft spiele für den Vertriebserfolg keine Rolle, betont das Unternehmen.

97 Prozent der Abschlüsse in der Krankenversicherung kommen über den festangestellten Außendienst, der mehr als 9000 Mitarbeiter umfasst, teilte die Debeka jetzt mit. Bei den restlichen drei Prozent haben Tippgeber eine Rolle gespielt, die hauptamtliche Debeka-Mitarbeiter auf mögliche Kunden hingewiesen haben.

Etwa die Hälfte von ihnen waren Beamte. Kommt es aufgrund des Hinweises zu einem Abschluss, erhält der Tippgeber eine Provision. Sie betrug nach Angaben des Versicherers im Jahr 2012 im Durchschnitt rund 170 Euro. Die Zusammenarbeit mit Tippgebern ist bei vielen Versicherern Usus.

Das "Handelsblatt" hatte im November 2013 mit einem Artikel für Furore gesorgt, in dem der Debeka vorgeworfen wurde, jahrelang mit einem System der Beamten-Bestechung gearbeitet zu haben. Der Versicherer hatte zwar zugegeben, dass es in der Vergangenheit Unregelmäßigkeiten gab, den Vorwurf der Bestechung aber immer zurückgewiesen.

Wegen des Verdachts des Adressen-Verkaufs haben sich auch Datenschützer in den Fall eingeschaltet. Die Debeka selbst hat die BaFin um Prüfung gebeten und die Wirtschaftsprüfer von KPMG mit internen Ermittlungen beauftragt.

Die Debeka kam 2012 auf Beitragseinnahmen in Höhe von 5,1 Milliarden Euro in der Krankenversicherung und 3,5 Milliarden Euro in der Lebensversicherung. (iss)

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