Fachkräftemangel

Der Wille ist da, die Visa sind es nicht

Asklepios äußert Unmut über Visapraxis der deutschen Botschaft in Manila für Pflegefachkräfte.

Veröffentlicht:

HAMBURG/BERLIN/MANILA. Um einem drohenden Engpass bei seinen Fachkräften vorzubeugen, hat der private Klinikbetreiber Asklepios in den vergangenen Monaten mehr als 500 gut ausgebildete und mehrjährig berufserfahrene Fachpflegekräfte auf den Philippinen speziell für den deutschen Klinikmarkt geschult. Die Fachkräfte säßen quasi auf gepackten Koffern, um ihre Stellen in Deutschland antreten zu können.

Nun stünden aber bürokratische Hürden im Weg. Laut Asklepios habe die deutsche Botschaft online angekündigt, dass die Visa-Wartezeiten ausgerechnet für Pflegefachkräfte von vier auf sechs Monate angehoben würden. „Offenbar gibt es immer noch keine Koordination zwischen dem Gesundheitsministerium und dem Auswärtigen Amt“, echauffiert sich Asklepios-Chef Kai Hankeln. Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte Asklepios ebenfalls wegen Verzögerungen bei den Visa für angeworbene Pflegekräfte auf eine baldige Verbesserung der personellen und organisatorischen Situation in den deutschen Botschaften gedrängt.

Ironie der Geschichte: Erst Anfang Juni haben die Bundesminister Franziska Giffey (Familie), Hubertus Heil (Arbeit) und Jens Spahn (Gesundheit) den 180 Seiten starken Abschlussbericht der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) vorgelegt. Ausdrücklich wird dort, wie Asklepios betont, festgehalten, dass die Verwaltungsverfahren im In- und Ausland in Zusammenhang mit der Erteilung von Visa für Pflegekräfte aus dem Ausland effizienter, transparenter und zukunftsorientierter gehandhabt werden sollen.

„Wir sind uns ja bewusst, dass die geplanten Maßnahmen gemäß der KAP nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können. Dass sich aber die aktuellen Vorgaben für die Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland weiterhin verschlechtern und die Bundesregierung gleichzeitig Maßnahmen zur Verbesserung publiziert, ist geradezu absurd. Wir benötigen diese Pflegekräfte dringend, um die Patienten zu versorgen“, moniert Hankeln. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Frühe Nutzenbewertung

G-BA: Geringer Zusatznutzen für Nivolumab bei Ösophaguskrebs

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können