Kommentar

Die offene Flanke der PKV

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

In der Sache haben die Versicherungsmathematiker sicherlich Recht. Vergleiche der Prämienentwicklung in PKV und GKV sind schwierig, da es sich um zwei verschiedene Systeme mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen handelt.

Weil sie sich über ein medienträchtiges wissenschaftliches Gutachten geärgert haben, das der GKV ein deutlich moderateres Beitragswachstum bescheinigt hat als der privaten Konkurrenz, haben die Aktuare selbst gerechnet. Von einer vergleichbaren Basis aus betrachtet tun sich die beiden Systeme gar nicht viel, verkünden sie jetzt.

Viel nutzen wird das der PKV nicht. Denn die Betrachtung geht am eigentlichen Problem vorbei: an der gelebten Realität vieler Privatversicherter, die regelmäßig mit Beitragserhöhungen konfrontiert werden. Das ist - nicht zuletzt wegen der Beihilfe - auch für die Politik immer wieder ein Thema.

Dass es Kassenpatienten unterm Strich nicht anders geht, sollte für die Branche kein Trost sein. Schließlich stellt sie sich immer als die rundum bessere Alternative dar. Der Verweis darauf, dass beide Systeme unter der medizinischen Inflation leiden, hilft nicht weiter. Die Prämiensteigerungen in der PKV werden eine der offenen Flanken der Branche bleiben.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: "Medizinische Inflation" macht der PKV zu schaffen

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umstellung TI-Kryptografie von RSA auf ECC

Wechsel zu neuem eHBA: KBV bittet Netzagentur um Fristverlängerung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?