Healthcare

EU rät Taiwan zu mehr Engagement

In einem aktuellen Positionspapier empfiehlt die EU Taiwan, sich unter anderem für mehr Krebsscreenings und mehr Organspenden einzusetzen.

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TAIPEH. Der demografische Wandel wird Taiwan bald vor große Herausforderungen stellen - auch und gerade im Gesundheitssystem.

Deshalb solle unter anderem Taiwans Gesundheitsministerium systematisch daran arbeiten, dass die Gesundheitsausgaben gemessen am Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 6,6 Prozent im Jahr 2010 auf 7,5 Prozent anwachse.

Das rät die European Chamber of Commerce Taiwan (ECCT) in ihrem aktuellen Positionspapier "Shaping Taiwan's Future" unter dem Punkt "Healthcare Enhancement".

Zum Vergleich: Deutschland lag 2012 in der Rangfolge des BIP-Anteils mit 11,3 Prozent auf Platz 5 aller OECD-Staaten.

Zum Zweiten rät die ECCT, Defizite bei der Zulassung neuer Medikamente anzugehen und dabei die Bedürfnisse der Patienten stärker in den Fokus zu rücken.

Aufgrund struktureller Probleme seien zum Beispiel in der jüngsten Vergangenheit neue Arzneien zur Lipidsenkung sowie gegen die Makuladegeneration nicht zugelassen worden, obwohl diese die Lebensqualität betroffener Patienten steigern könnten.

Laut dem Positionspapier rangieren onkologische Erkrankungen seit 1982 unter den zehn häufigsten Todesursachen in Taiwan. Taipeh wird daher von der ECCT aufgefordert, ein kostenloses Screening für Lungen-, Leber- und Magenkrebs einzuführen und in der Bevölkerung für die Teilnahme an entsprechenden Programmen zu werben.

In puncto Organspende - die Bereitschaft dazu ist aus kulturellen Gründen eher gering - empfiehlt die EU-Kammer Taiwan, aktiv die 2011 eingeführte Option, die Zustimmung des Patienten zur Organspende auf dessen Versicherungskarte zu hinterlegen, aktiv zu bewerben.

Außerdem solle auf der Insel ein nationales Registrierungszentrum etabliert werden, das zuständig wäre für die nationale Organspendeliste sowie die Warteliste.

Dies solle zudem für Training und Schulung von Transplantationsteams an Kliniken und die Beauftragten der Krankenhäuser für die Patientengewinnung zum Zwecke einer Organtransplantation verantwortlich sein.

Von der demografischen Entwicklung in Taiwan könnte nach Ansicht der deutschen Außenhandelskammer Germany Trade & Invest (gtai) auch deutsche Medizintechnikanbieter profitieren, da die Nachfrage nach komplexen Medizintechniklösungen in Taiwan steige.

Ein großer Teil des Bedarfs wird laut gtai durch Einfuhren abgedeckt, da die lokale Produktion hauptsächlich auf medizinische Geräte für den Hausgebrauch ausgerichtet sei. (maw)

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