Kommentar

Ein Digital-Kompass muss her

Von Wolfgang  van den Bergh Veröffentlicht:

Es ist nicht leicht zu verstehen: Auf der einen Seite nutzen Ärzte neue IT-gestützte Möglichkeiten, die ihnen die Arbeit in ihrer Praxis erleichtern; beim Austausch mit Kollegen und mit Patienten verlässt man sich auf eher analoge Kommunikationswege. Das zeigt das erste "Praxisbarometer Digitalisierung", das die KBV vorgestellt hat. Die hohe Beteiligungsquote macht deutlich, wie sehr das Thema den Ärzten auf den Nägeln brennt.

Beispiele: Beim Austausch von Bildmaterial, Arztbriefen und Befunddaten setzt man denn doch lieber auf die klassische Papierform. Nur 11 bis 17 Prozent bevorzugen den digitalen Austausch. Das kann nicht nur an Sicherheitsbedenken liegen. Das gilt auch für die direkte Kommunikation mit Patienten. In die Zukunft geschaut sehen nur etwa 17 Prozent der Umfrageteilnehmer einen hohen Nutzen in Online-Sprechstunden/ -Diagnosen/ -Therapien und Gesundheits-Apps.

Nein: Ärzte sind keine Digital-Muffel. Im Gegenteil: Sie zeigen sich neuen Anwendungen aufgeschlossen, sobald ihnen der konkrete Nutzen für die Praxis klar ist. Man müsste ihnen nur einen "Digital-Kompass" an die Hand geben. Denn, wer versteht die Welt der Digitalspezialisten noch, die täglich neue Ideen von der Interoperabilität bis hin zu einer ePA produzieren?

Lesen Sie dazu auch: Praxisbarometer Digitalisierung: Ärzte haben bei der Digitalisierung viel Luft nach oben

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom