Antwort des Bundesgesundheitsministeriums
Erdgas ist der dominierende Energieträger in Krankenhäusern
Die Union im Bundestag erkundigt sich nach der Energieversorgung der rund 1900 Krankenhäuser. Erdgas, Fernwärme und Heizöl sind dort die am häufigsten eingesetzten Energieträger.
Veröffentlicht:
Eine Fernwärmeleitung in Essen: Krankenhäuser sind hinsichtlich ihrer Energieeffizienz „sehr heterogen aufgestellt“, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag.
© Jochen Tack / picture alliance
Berlin. Krankenhäuser in Deutschland werden ganz überwiegend mit Erdgas beheizt. Aus der Klimaschutzbefragung des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) ergebe sich, dass bei genutzten Energieträgern mit 92 Prozent Erdgas dominiere, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag.
45 Prozent der Krankenhäuser gaben – da Mehrfachnennungen möglich waren – als weitere Energieträger Fernwärme an, bei 43 Prozent der Häuser war es leichtes Heizöl. Nahwärme (sieben Prozent) und schweres Heizöl (sechs Prozent) haben laut Befragung eine nachrangige Bedeutung. Angaben dazu, in wie vielen Krankenhäusern Wärmepumpen eingesetzt werden, liegen der Bundesregierung nach eigenen Angaben nicht vor.
Krankenhäuser seien hinsichtlich ihrer Energieeffizienz „sehr heterogen aufgestellt“, heißt es in der Antwort. Zudem hänge der Investitionsbedarf stark von der Größe der Einrichtungen ab: „Aus diesen Gründen ist es nicht möglich, einen durchschnittlichen Investitionsbedarf je Krankenhaus zu ermitteln.“
In zwei Drittel der Kliniken erzeugt ein Gaskessel Wärme
Im Rahmen der DKI-Befragung wurde auch das Alter der technischen Anlagen erfragt, woraus sich Hinweise auf den Investitionsbedarf im Zuge der Wärmewende ergeben. So gaben 66 Prozent der befragten Kliniken an, dass ein Gaskessel zur Wärmeerzeugung eingesetzt werde. 53 Prozent berichteten, dass ein Blockheizkraftwerk für diesen Zweck installiert sei. In 35 Prozent der Häuser wird ein Dampfkessel, in 30 Prozent der Fälle Fernwärme eingesetzt. Jedes zehnte befragte Haus erzeugt Wärme mittels Ölkessel.
Ölkessel wiesen mit 25 Jahren das höchste durchschnittliche Alter auf. Solarthermie ist im Schnitt seit 15 Jahren im Einsatz, bei Blockheizkraftwerken beläuft sich das Durchschnittsalter auf acht Jahre. Anlagen, die auf regenerativen Energien wie etwa Geothermie fußen, sind im Schnitt erst sieben Jahre in Betrieb.
Über die Energie- und Wärmeversorgung der bundesweit 16.115 stationären Pflegeeinrichtungen sowie der 15.376 ambulanten Pflegedienste lägen der Bundesregierung keine Daten vor.
Nach Angaben des SPD-Gesundheitspolitikers Dr. Christos Pantazis sind bis zum Ende des ersten Quartals dieses Jahres 1,5 Milliarden Euro an Energiehilfen an die Krankenhäuser geflossen. Das entspreche mehr als 3.000 Euro je Bett, berichtete Pantazis im Juni. (fst)