Krankenhauszukunftsfonds

Fördermilliarden kommen in Kliniken an

In den Bundesländern werden jetzt die Fördergelder des Krankenhauszukunftsfonds verteilt. Die Projektverantwortlichen müssen sich sputen.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Neu-Isenburg. 86 Millionen Euro fließen aus dem Krankenhauszukunftsfonds an die 37 Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern. 140 Millionen Euro bekommen Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz, davon allein 1,5Millionen Euro das Krankenhaus Maria Hilf in Daun, 8,7 Millionen Euro das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein in Koblenz – die Reihe ließe sich nahezu beliebig lange weiter fortsetzen.

Allerorten berichten jetzt die Gesundheitsministerien der Länder über die insgesamt 4,3 Milliarden Euro, die aufgrund der Regelungen des Krankenhauszukunftsgesetzes an die Kliniken für eine bessere Digitalisierung fließen sollen. Drei Milliarden davon kommen vom Bund, 1,3 Milliarden sollen die Länder beisteuern – oder die Krankenhäuser selbst aus Eigenmitteln.

An Datennutzung hapert es noch

Die Bewilligungsbescheide beziehen sich auf Maßnahmen zur Entwicklung von Patientenportalen, die elektronische Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistungen, digitales Medikationsmanagement, Maßnahmen zur IT-Sicherheit sowie sektorenübergreifende telemedizinische Netzwerkstrukturen.

Vor allem an der gemeinsamen Nutzung der vorhandenen Daten hapere es noch immer in den Kliniken, die Infrastruktur sei durchaus vorhanden, berichten Professor Alexander Geissler und Anne Wiesmann vom Konsortium des DigitalRadar, das den Stand der Digitalisierung in den Krankenhäusern über eine Selbstauskunft aus den Kliniken erhoben hat, im „ÄrzteTag“-Podcast.

Lesen sie auch

Digitalen Reifegrad steigern

Spätestens jetzt müssen die Projekte, die den Zuschlag bekommen haben, auf die Schiene gesetzt werden, denn die Zweitumfrage des Digital-Radars, die messen soll, wie erfolgreich die Milliarden des Krankenhauszukunftsgesetzes eingesetzt worden sind, kommt bereits im kommenden Jahr auf die Kliniken zu.

Ob die Zeit reicht, den digitalen Reifegrad der Krankenhäuser bis 2023 deutlich zu steigern, wird sich zeigen – denn sowohl den Software- und Hardware-Anbietern als auch den IT-Abteilungen in den Kliniken wird angesichts der Fülle an Vorhaben alles abverlangt werden, die Projekte schnell umzusetzen.

Mit die höchste Hürde in den Häusern dürfte sein, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Abteilungen mitzunehmen und so zu schulen, dass die neuen Strukturen auch greifen können.

Relevant ist die Geschwindigkeit auch deshalb, weil ab 2025 Abschläge beim Honorar von bis zu zwei Prozent drohen, wenn die Vorgaben in den zentralen Förderbereichen gerissen werden. (Mitarbeit: di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Interview zum Krankenhaus-Report 2025

Hochaltrige Patienten: Ambulante Versorgung spielt zentrale Rolle

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Anreiz mit falscher Wirkung

Hausärzteverband: „Praxen werden geflutet mit unnötigen Arztbesuchen“

Leitartikel zur „work and stay“-Agentur

Fachkräftegewinnung: Schwarz-Rot ist auf dem richtigen Weg

Lesetipps
Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen

Eine Fraktur wird fixiert.

© Radiographs / stock.adobe.com

Hyperglykämische Stoffwechsellage

Diabetes: Die wenig beachteten Folgen