Übernahmen

Fresenius expandiert im Biosimilargeschäft

Fresenius rüstet für deutlich mehr als eine halbe Milliarde Euro sein Geschäft mit Generika und Infusionstherapien auf.

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Hightech Infusionspumpe. Fresenius hat sich mit dem US-Anbieter Iveniux jetzt eines der fortschrittlichsten Pumpen-Systeme geholt.

Hightech Infusionspumpe. Fresenius hat sich mit dem US-Anbieter Iveniux jetzt eines der fortschrittlichsten Pumpen-Systeme geholt.

© Thomas Oberländer/Helios Kliniken/Fresenius

Bad Homburg/Madrid. Fresenius füllt sein Biosimilarportfolio: Für 495 Millionen Euro erwirbt der Bad Homburger Healthcarekonzern die Mehrheit (55 Prozent) an dem Biotechunternehmen mAbxience. Die Übernahmevereinbarung beinhalte auch eine Option auf die restlichen 45 Prozent, so Fresenius am Donnerstag. Das mit Headquarter in Madrid ansässige Unternehmen hat eigene Produktionsstandorte in Argentinien und Spanien sowie ein Büro in der Schweiz. Durch den Zukauf erhält die Fresenius-Sparte Kabi (Generika, Infusionen, Spezialernährung) zunächst zwei bereits im Markt befindliche Biosimilars: Einen Nachbau des Rheuma- und Lymphom-Antikörpers Rituximab (Original MabThera® von Roche) sowie eine Zweitversion des Krebsantikörpers Bevacizumab (Original Avastin®, ebenfalls Roche) .

Darüber hinaus arbeitet mAbxience in klinischen Projekten (aktuell bis Phase II) an etlichen weiteren Biosimilars, die namentlich noch nicht genannt werden. Indikationsgebiete sind den Angaben zufolge Immunologie und Onkologie, geplante Einführungstermine zwischen 2024 und 2029. Vergangenes Jahr habe mAbxience mit 600 Mitarbeitern rund 255 Millionen Euro umgesetzt.

Fresenius war 2017 mit dem Erwerb der Biosimilar-Sparte der Merck KGaA in den rekombinanten Nachahmer-Markt eingestiegen. Zugelassen ist aus diesem Produkt-Paket bisher ein Adalimumab-Similar.

Ebenfalls für die Sparte Kabi gab Fresenius noch eine zweite Akquisition bekannt: den auf Infusionstherapie spezialisierten Medizintechnikhersteller Ivenix; der Kaufpreis beträgt 240 Millionen Dollar. Das von einer Gruppe Finanzinvestoren gehaltene Unternehmen mit Sitz in North Andover, Massachusetts, habe „eine der innovativsten und technologisch fortschrittlichsten Großvolumenpumpen mit Software zur effizienten Steuerung und Analyse“ entwickelt. Das System sei 2021 von der US-Oberbehörde FDA zugelassen und zum Jahresende in den USA eingeführt worden.

Beide Zukäufe würden „voraussichtlich aus freiem Cashflow und vorhandener Liquidität“ finanziert, heißt es. Die mAbxience-Akquise soll sich bereits unmittelbar nach Abschluss der Transaktion positiv auf den bereinigten Gewinn je Aktie (vor Goodwill-Abschreibungen und Integrationskosten), für Ivenix gelte das voraussichtlich ab 2026. (cw)

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