Kommentar – MFA-Altersvorsorge

Grenzen der Großzügigkeit

Martin WortmannVon Martin Wortmann Veröffentlicht:

Wer gut verdient, soll auch im Alter viel haben, und wer weniger verdient, muss auch später mit weniger auskommen. So jedenfalls hat der Bundesfinanzhof kürzlich gegen eine Gynäkologin und damit letztlich gegen deren Mitarbeiterinnen entschieden. Beiträge, die sie als betriebliche Altersversorgung in eine Unterstützungskasse einzahlt, kann sie wegen „Überversorgung“ nicht voll als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen.

Egal, ob dies nun an den Richtern liegt oder an den Gesetzen, denen sie folgen müssen: Das Ergebnis ist absurd. Was spricht dagegen, dass eine Ärztin ihren Mitarbeiterinnen unabhängig von deren Einkommen dieselbe Altersvorsorge zukommen lässt? Was soll verwerflich daran sein, dass eine Praxis Mitarbeiterinnen mit dem Versprechen einer guten Rente an sich bindet? Oder daran, dass Rentner mehr Geld haben als zuvor im Erwerbsleben?

Zugestanden: Es gibt Finanzjongleure, die gerade Freiberuflern gerne windige Steuervermeidungsprodukte andienen. Auch in dem hier entschiedenen Fall gibt es dafür Anzeichen. Doch Praxischefs und ihren Mitarbeiterinnen vorzuschreiben, wie die betriebliche Altersversorgung auszusehen hat, kann nicht die Lösung sein. Es muss andere Möglichkeiten geben, eventuelle Steuerschlupflöcher zu stopfen.

Lesen Sie dazu auch: Bundesfinanzhof: Wann Überversorgung bei MFA-Altersvorsorge vorliegt

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Welche neuen ePA-Funktionen 2026 kommen sollen

Lesetipps
Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko