Hallesche will bei Beamten mitmischen

Nichtzahler und Beamte nimmt der Krankenversicherer Hallesche ins Visier. Letztere sind Hoffnungsträger fürs Neugeschäft.

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OBERURSEL (acg). Der zur Alten Leipziger-Gruppe gehörende Krankenversicherer Hallesche will verstärkt Policen für Beamte anbieten. Dafür hat er neue Tarife entwickelt. Der traditionelle Angestelltenversicherer bricht damit in einen umkämpften Markt ein: Marktführer Debeka, die Axa-Tochter DBV und die HUK-Coburg sind in dem Geschäftsfeld stark vertreten. "In ein bis zwei Jahren sollen Beamte etwa ein Achtel des Neugeschäfts ausmachen", sagte Hallesche-Vorstand Wiltrud Pekarek.

Die Zahl der Vollversicherten des Krankenversicherers stieg 2009 um 3,7 Prozent auf insgesamt 229 075. Damit lag der Zuwachs über dem durchschnittlichen Wachstum von zwei Prozent im gesamten PKV-Markt. Insgesamt hatte das Unternehmen 572 756 Versicherte im Bestand. Die Beitragseinnahmen stiegen um 3,9 Prozent auf 957 Millionen Euro. Davon kamen 800 Millionen Euro aus der Vollversicherung. Das Wachstum stammte zu 40 Prozent aus dem Neugeschäft und zu 60 Prozent aus Beitragsanpassungen. Insgesamt verdiente die Hallesche einen Überschuss nach Steuern von 108,3 Millionen Euro, verglichen mit 104,9 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Krankenversicherer strebt eine verstärkte Bonitätsprüfung seiner potenziellen Kunden an. "Wir sind mit 7,5 Millionen Euro ausstehenden Beitragszahlungen konfrontiert", sagte Pekarek. Der Betrag steige ständig. 2008 waren es noch 2 Millionen Euro gewesen. Krankenversicherer können Nichtzahlern seit der Gesundheitsreform nicht mehr einfach kündigen. Deshalb will das Unternehmen künftig Nichtzahler früher erkennen. "Konkret geht es dabei um Programme, die mögliche Zahlungsausfälle in Zukunft genauer vorhersagen können", so Pekarek.

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