Existenzgründung

Hausärzte zieht es wieder etwas mehr aufs Land

Die apoBank konstatiert eine Zunahme hausärztlicher Niederlassungen auf dem Land – aber keine nachhaltige Trendwende.

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DÜSSELDORF. Niederlassungswillige Allgemeinmediziner zieht es wieder etwas stärker in dünner besiedelte Gebiete: Laut Existenzgründeranalyse der Deutschen Apotheker- und Ärztebank haben im Berichtszeitraum 2015/2016 hausärztliche Praxisgründungen auf dem Land sowie in Kleinstädten um vier Prozentpunkte (auf 35,5 Prozent aller Neugründungen) zugelegt. In gleicher Größenordnung seien Niederlassungen in Großstädten zurückgegangen. Der Anteil derjenigen Hausärzte, die es aufs sprichwörtlich flache Land zog, nahm um einen Prozentpunkt auf 10,3 Prozent zu.

Grund zur Entwarnung gebe es gleichwohl nicht, so Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der apoBank. Zwar zeigten die diversen Unterstützungsprogramme der KVen, neue Kollegen in die Dörfer zu locken, "offenbar Wirkung". Doch seien in erster Linie ländliche Infrastrukturdefizite verantwortlich für Ansiedlungs-Bedenken unter den ärztlichen Existenzgründern. Zehnich: "Weniger Jobmöglichkeiten für den Partner, weitere Schulwege für den Nachwuchs, kaum Einkaufsmöglichkeiten und ein fehlendes Kulturangebot spielen durchaus eine Rolle bei der Entscheidung."

Doch auch über die gesamte Niederlassungsstatistik hinweg bleibt der Hausärztemangel eklatant. Im Berichtszeitraum hatten Hausärzte laut apoBank zu 26,4 Prozent Anteil an den kassenärztlichen Existenzgründungen, während bundesweit derzeit 43,3 Prozent aller Vertragsärzte als Hausärzte tätig sind. (cw)

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